Der Diesotto hat bei Mazdas Kompaktmodellen dem Diesel schon lange den Rang abgelaufen. Nur konsequent, dass der Selbstzünder bei Mazda3 und CX-30 nun aus dem Programm fliegt. Gleichzeitig erhält die 2019 erstmals vorgestellte hauseigene Antriebs-Alternative "Skyactiv X" ein Update.
Der zwei Liter große Vierzylinder mit dem "X" im Namen mischt Diesel- und Benziner-Arbeitsweise und soll so das Beste aus beiden Welten vereinen, vor allem den geringen Verbrauch des einen mit dem vergleichsweise unproblematischen Abgasverhalten sowie der besseren Laufkultur des anderen. Gedreht haben die Mazda-Ingenieure für die erneue Entwicklungsstufe vor allem am Verbrauch, der zumindest auf dem Prüfstand um bis zu 0,5 Liter gesunken ist. Gleichzeitig hat die Leistung um 6 PS auf 137 kW/186 PS zugelegt, das Drehmoment ist um 16 Nm auf 240 Nm gewachsen.
Weniger Verbrauch und etwas mehr Leistung
Die Verbesserungen bei Verbrauch und Kraftentfaltung sind Resultat zahlreicher kleinerer und größerer Eingriffe. Unter anderem wurde das Verdichtungsverhältnis geändert, um den Motor über ein höheres Drehzahlband im sparsamsten Betriebszustand nutzen zu können. Dazu gibt es modifizierte Kolben und eine geänderte Motorsteuerung. Nicht zuletzt hat Mazda leicht an der Arbeitsweise des Mildhybrid-System geschraubt, wodurch übrigens auch die beiden klassischen Skyactiv-G-Benziner im Portfolio etwas genügsamer werden.
Am Grundcharakter des Motors ändern die Optimierungen nichts. Besonderes Kennzeichen bleiben seine gleichmäßige und lineare Kraftentfaltung, mit der er sich deutlich von den Turbomotoren der Konkurrenz abhebt. Zwar verfügt auch das Mazda-Triebwerk über einen mechanischen Lader. Der aber presst nur bei hoher Last Luft in den Brennraum, zudem wird sein Eingriff vom Riemenstarter-Generator des 24-Volt-Mildhybridsystems so sanft in den allgemeinen Kraftfluss hinein eskortiert, dass er vom Fahrer gänzlich unbemerkt bleibt. Auch ansonsten ist der Vierzylinder akustisch und in Sachen Vibrationsentwicklung ein sehr zurückhaltender Typ.
Alternative zum Diesel
Der vom Hersteller angegebene Verbrauch (beispielsweise 5,3 Liter für den Mazda3 mit Handschaltung und Frontantrieb) ließ sich auf einer ersten kurzen Testrunde nicht verifizieren, Erfahrungen mit dem Vorgängertriebwerk legen aber nahe, dass zumindest eine höhere fünf vor dem Komma bei einigermaßen effizienter Fahrweise drin sein dürfte. So qualifiziert sich der X-Motor weiterhin als Alternative zum klassischen Diesel. Der hatte bei den Kompaktmodellen zuletzt nur noch Marktanteile um die vier Prozent, weshalb er ab sofort gar nicht mehr angeboten wird. Lediglich in den größeren Modellen CX-5 und der kommenden 6er-Familie wird es weiterhin einen Selbstzünder geben.
Neu am "Skyactiv X"-Motor ist zudem seine Bezeichnung, der nun ein "e" vorangestellt wird. Der Buchstabe soll lediglich noch einmal die schon zuvor vorhandene elektrische Unterstützung durch den Riemenstarter betonen, der zusätzlich durch den Begriff "Hybrid" im vollen Modellnamen angezeigt wird. Beim Mazda3 gibt es den Vierzylinder wahlweise in Kombination mit manueller Sechsgangschaltung und Frontantrieb (ab 22.260 Euro netto) oder als Allrader (ab 28.067 Euro netto). Alternativ zum klassischen Fünftürer ist eine Fastback-Variante mit Frontantrieb zu haben, die es ab 22.680 Euro netto gibt. Beim Crossover CX-30 startet die Preisliste bei 22.932 Euro netto, das Allradmodell kostet ab 26.462 Euro netto. Eine Sechsstufenautomatik gibt es bei allen Modellen für jeweils für 1.680 Euro netto Aufpreis, sowohl in Verbindung mit Allrad- als auch mit Frontantrieb. (SP-X)