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Fahrbericht VW Golf GTI TCR: Das Beste zum Schluss

31.01.2019 06:00 Uhr
VW Golf GTI TCR: 250 sind Serie, 260 km/h kosten extra.
© Foto: VW

Mit dem Golf TCR schickt Volkswagen seinen letzten Vertreter der siebenten Generation ins Rennen und schärft zugleich eine Ikone nach.

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Von Patrick Broich/SP-X

Bald kommt der Golf VIII, doch vorher dürfen sich Rennsport-Fans noch über eine letzte Golf VII-Sonderausgabe freuen. GTI TCR heißt der vorerst vielleicht schärfste Kompakte aus Wolfsburg und trägt damit das Kürzel (Touring Car Race) einer seit 2015 etablierten Motorsport-Serie. Passend dazu hat Volkswagen einen Kundensport-Rennwagen aufgelegt – ebenfalls mit dem Namen TCR, dafür aber ohne Straßenzulassung, gemäß dem Reglement maximal 1.285 Kilogramm schwer und mit 257 kW / 350 PS ganz schön stark. Aber auch ganz schön teuer – ab 79.831 Euro netto kann der Rennsportbegeisterte loslegen. Mit dem konventionellen Straßen-Auto GTI TCR geht es bereits günstiger los (32.731 Euro netto). Dafür gibt es 213 kW / 290 PS und 1,4 Tonnen Leergewicht – immer noch genug Fitness für die eine oder andere sportliche Einlage bei einem fairen EU-Verbrauch von unter sieben Litern je 100 km.

Als Abgrenzung zum konventionellen GTI rollt der TCR nicht nur mit mehr Motorleistungan den Start; ein spezifisches Muster sowie der TCR-Schriftzug an den Flanken zeigen, was Sache ist. Gelochte Bremsscheiben, spezifischer Dachkantenspoiler, markanter Diffusor und Front-Splitter sind das nötige Rüstzeug, um auf dem Track einen schlanken Fuß zu machen. Wer möchte, bekommt straffere Dämpfer an der Hinterachse in Kombination mit einer elektronischen Fahrwerk-Regelung plus Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 260 km/h (ab 2.350 Euro Aufpreis).


VW Golf GTI TCR (2019)

VW Golf GTI TCR (2019) Bildergalerie

Der Sound nach dem Antippen des Startknopfs klingt verdächtig nach GTI. Unter der Haube arbeitet ja auch kein anderer als der wohlbekannte Zweiliter-Vierzylinder. In einer ähnlichen Leistungsstufe macht ja auch der Golf "R" eine gute Figur. Aber hier versüßt die Psychologie die Fahrt, denn der TCR ist ja der Ableger einer Motorsport-Serie, was er auch bei allen Gelegenheiten zeigt: Dekorelemente im TCR-Trim, das Sportlenkrad mit der roten Zwölfuhr-Markierung und die neu gestalteten Sessel mit den herausgearbeiteten Seitenwangen, die dieser Wolfsburger auch dringend braucht. Denn spätestens in der nächsten Kehre zeigt die Fliehkraft Zähne und möchte die Passagiere am liebsten gegen die Türverkleidungen schleudern – was aber nicht klappt dank Seitenhalt im Überfluss. Auch nicht in der nächsten Kurve, in die sich der gezähmte TCR mit Ansage hineinwirft, immer souverän in der Bahn gehalten per feinfühliger, spitzer als beim konventionellen GTI abgestimmter Lenkung.

Hier macht es Spaß, ein bisschen Übersteuern zu provozieren und giftig aus der Windung heraus zu beschleunigen. Traktion ist dem GTI TCR kein Fremdwort (mechanische Quersperre serienmäßig), aber wer möchte, kann dennoch schwarze Striche auf den Asphalt brennen. Andererseits vermag der TCR auch sämig vor sich hin zu touren, und die Sitze können neben Seitenhalt auch Komfort recht gut. Der aktive Tempomat passt das Tempo dem Vordermann an und bremst entsprechend bis zum Stillstand herunter – willkommen im Zeitalter des assistierten Fahrens. Bodenwellen pariert das durch und durch drahtige Fahrwerk straff, aber immerhin nicht knüppelhart.

Ein Muss für alle Golf-Liebhaber

Ansonsten bietet der Golf das typisch-aufgeräumte und durchaus wohlverarbeitete Cockpit mit einer Mischung aus Klassik und Moderne. Infotainment satt versprechen Dinge wie Touchscreen in Übergröße und ein Kombiinstrument bestehend aus reiner Anzeigefläche – mehr braucht man ehrlicherweise nicht. Vielleicht bitte in der nächsten Generation wieder einen konventionellen Drehregler für die Lautstärkejustierung, ist einfach praktischer. Doch das hindert den GTI TCR in keiner Weise daran, maximal begehrlich zu sein. Ein Muss für alle Golf-Liebhaber und die es noch werden möchten.

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