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Fahrbericht Ssangyong Rexton 4: Gelungene Schönheitskur

20.11.2017 14:20 Uhr
Der Rexton ist Ssangyongs Flaggschiff.
© Foto: Ssangyong

Der Name ist geblieben. Doch optisch und auch im Innenraum hebt sich die Neuauflage des Ssangyong Rexton deutlich von seinem Vorgänger ab. Die Kunden zahlen Schönheitskur und bessere Ausstattung mit einem höheren Preis.

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Von Wolfgang Schäffer/sp-x

Satte 8,5 Zentimeter hat er in der Länge zugelegt, der neue Ssangyong Rexton, der es nun auf 4,85 Meter bringt. Das Wachstum steht dem SUV ebenso gut zu Gesicht wie das von Grund auf veränderte Design. Nichts mehr ist geblieben von dem – vorsichtig gesagt – gewöhnungsbedürftigen Äußeren des Vorgängers. Die Formen sind weicher geworden, die Proportionen wirken stimmiger. Unterm Strich ist beim Blechkleid, das in der Breite 1,96 Meter und in der Höhe 1,83 Meter misst, eindeutig das Streben nach Höherem zu erkennen. Dieser Wunsch wird im Innenraum nachdrücklich unterstrichen. Die Verarbeitung ist deutlich erkennbar besser geworden.

Materialien wie Kunst- und gestepptes Nappaleder, Chrom- und Hochglanz-Applikationen am Armaturenbrett, ein 8,0 oder 9,2-Zoll großer Touchscreen tragen zu einem wertigen Gesamteindruck bei. Der schlägt sich allerdings auch in einer neuen Preisdimension nieder. Mindestens 26.042 Euro netto kostet der Rexton als Fünfsitzer mit Heckantrieb und Sechsgang-Getriebe. Das sind etwa 3.000 Euro mehr als der bisherige Einstiegspreis. Allerdings geht Ssangyong-Geschäftsführer Ulrich Mehling davon aus, dass wie beim Vorgänger vor allem die Variante mit Allradantrieb und Siebenstufen-Automatik gekauft wird. Die ist ab 29.823 Euro netto zu haben. Doch im Vergleich zur Konkurrenz wie beispielsweise der Hyundai Santa Fe ist der Ssangyong dann noch immer günstiger.

Und bietet mehr Platz. Denn unter anderem dem Radstand von 2,87 Metern (plus 3,5 Zentimeter zum Vorgänger) ist es zu verdanken, dass bei der Bestuhlung mit fünf bequemen und gut gepolsterten Plätzen die Mitreisenden im Fond jede Menge Platz für ihre Beine haben. Zudem gibt es selbst für groß gewachsene Personen ausreichend Kopffreiheit. Der Einstieg zur Rückbank erfolgt über einen großzügig bemessenen Türausschnitt. Auf Wunsch ist der Rexton mit zwei zusätzlichen Plätzen (800 Euro) in der dritten Reihe zu haben. Dort geht es dann aber für Erwachsene nicht mehr wirklich bequem zu und auch im Stauraum lässt sich nicht mehr allzu viel unterbringen. Bei einer Belegung mit sechs Personen lässt sich die dritte Reihe jedoch gesondert aufklappen. Dann stehen immerhin noch 1.029 Liter Stauraum zur Verfügung.

Fast 2.000 Liter Kofferraumvolumen

Bequem indessen ist das Be- und Entladen des Kofferraums. Dort gibt es übrigens Haken für Einkaufstaschen sowie einen 220V / 110V-Wandler. Die Ladekante ist für ein Fahrzeug dieser Art durchaus noch in einem niedrigen Bereich und die Öffnung für die Luke schön groß. 820 Liter beträgt der Stauraum, wenn fünf Plätze belegt sind. Die zweite Sitzreihe lässt sich im Verhältnis 60:40 vorklappen. Dann wächst das Volumen des Kofferraums auf 1.977 Liter. Werden nur die Lehnen umgelegt, entsteht in diesem Bereich eine mächtige Stufe, die es beim Beladen zu überwinden gilt.


Ssangyong Rexton (2018)

Ssangyong Rexton Bildergalerie

Praktisch indessen sind die vielen Ablagemöglichkeit im Passagierabteil. Die Mittelkonsole beispielsweise hat ein großes Staufach sowie zwei Getränkehalter. In die Seitenfächer sowohl der vorderen und hinteren Türen passen locker 1,5-Liter-Flaschen. Für den Alltag mindestens ebenso wichtig ist die Möglichkeit, das Smartphone über das Infotainmentsystem mit Apple CarPlay oder Android Auto ins Fahrzeug einzubinden. Ein USB-Anschluss ist ebenfalls vorhanden.

Beim Antrieb des neuen Rexton greift Ssangyong auf den bewährten 2,2-Liter-Diesel zurück, der jetzt 133 kW / 181 PS statt bisher 178 PS leistet. Die Kraft des Selbstzünders wird serienmäßig von einem Sechsgang-Getriebe auf die Hinterachse übertragen. In dieser Konstellation liegt der Verbrauch laut Norm bei 7,6 Litern. 8,1 Liter gibt der koreanische Hersteller für die Variante mit der von Mercedes zugelieferten Siebengang-Automatik und Allradantrieb an. Das Getriebe wurde für den Rexton aber offensichtlich anders abgestimmt, denn das Wechseln der Fahrstufen zieht sich ziemlich hin.

Wie gehabt ist der zuschaltbare Allradantrieb im Angebot. Das, die Bodenfreiheit von 22,4 Zentimetern sowie Böschungswinkel von 20,5 Grad vorn und 22,2 Grad hinten geben die Gewissheit, auch auf unbefestigten Wegen problemlos voran zu kommen. Mit dem Vierradantrieb und dem Automatik-Getriebe, eine Kombination, die vermutlich 95 Prozent der Verkäufe ausmachen wird, ist es mit dem Rexton möglich, eine Anhängelast von stattlichen 3,0 Tonnen zu ziehen. Das schafft in dieser Preisklasse kaum ein anderes Fahrzeug und war schon beim Vorgänger ein Erfolgskriterium.

Flottes Vorankommen

Generell sorgt der Diesel für flottes Vorankommen und eine gute Durchzugskraft. Die Geräuschkulisse indessen ist im Vergleich zum Vorgängermodell erheblich zurückgegangen. Grund dafür sind die verbesserte Aerodynamik, eine steifere Karosserie sowie bessere Dämmungen des Motorraums sowie der Fenster und Türen. Fahrwerkstechnisch haben die Entwickler ihr Hauptaugenmerk auf den Komfort gelegt. Schläge und Stöße kommen kaum im Passagierabteil an, werden bestens gefiltert. Schnelle Spurwechsel und Ausweichmanöver oder schnelle Fahrten durch enge Kurven aber mag der Rexton nicht wirklich. Da kommt der Wagen doch ganz schön ins Schaukeln und die Karosserie neigt sich spürbar zur Seite. Das können auch der weiterentwickelte Leiterrahmen sowie die Mehrlenker-Hinterachse – mit Einzelradaufhängung beim Automatikgetriebe – nicht verhindern.

Für mehr Sicherheit hingegen sorgen Notbrems-, Spurhalte- und Fernlichtassistenten, die es in Serie gibt und ein Grund für den gestiegenen Basispreis sind. Auch eine Verkehrszeichenerkennung ist werksseitig eingebaut. Wie sehr Ssangyong mittlerweile auf seine Produkte vertraut wird bei der Erweiterung der Garantie deutlich. Fünf Jahre gibt es wie bisher. Doch die Laufleistung wurde beim Reston von 100.000 auf 150.000 Kilometer in dieser Zeit erhöht.

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