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Fahrbericht Spacetourer und Traveller: Willkommen an Bord

16.11.2016 08:57 Uhr
Citroen Spacetourer und Peugeot Traveller
Die baugleichen Kleinbusmodelle Citroën Spacetourer und Peugeot Traveller werden zu Preisen ab 28.891 Euro netto angeboten.
© Foto: Citroen

Familienfreundliche Vans oder Großraumlimousinen waren lange Zeit eine Spezialität der französischen Autobauer. Auch in Zeiten von SUV und Crossover sind sie nicht verschwunden.

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Von Elfriede Munsch/SP-X

Wer bislang eine komfortable Großraumlimousine benötigte, hatte meistens Mercedes V-Klasse oder VW Multivan auf dem Zettel. Seit Oktober sind noch zwei beziehungsweis drei weitere Namen dazugekommen, die baugleichen Kleinbusmodelle Citroën Spacetourer und Peugeot Traveller sowie als dritter im Bunde der Toyota Proace Verso. Die französischen Schwestern werden zu Preisen ab 28.891 Euro netto angeboten.

Die beiden Pkw-Varianten der Nutzfahrzeuge Citroën Jumpy und Peugeot Expert gibt es in drei Längen: Die Standardversion kommt auf 4,96 Meter, darüber ist das Modell mit 5,30 Meter angesiedelt. Beide Fahrzeuge bieten jeweils Platz für bis zu acht Personen. Nur 4,61 Meter von Stoßstange zu Stoßstange misst die bei beiden Marken Business genannte Einstiegsvariante, die bis zu neun Insassen aufnimmt. Dieser einfacher ausgestattete Ableger richtet sich als Personentransporter besonders an Hotels oder Taxiunternehmer.

Wen denn etwas mehr Raum für Gepäck und Passagiere gewollt ist, kommen die längeren Fahrzeuge ins Spiel. Die mittlere Länge (ab 29.958 Euro netto) wird das Rennen um die Gunst von Familien und gehobenen Shuttle-Diensten machen. Mit knapp unter fünf Meter ist hier der Kompromiss zwischen Platz und Handlichkeit gewahrt. Fahrer und Beifahrer thronen hier auf Einzelsitzen, je nach Ausstattung ist es Ledergestühl, das sich noch elektrisch verstellen lässt. Eine Massagefunktion kann man optional ordern. Hinten kommt bei der fünfsitzigen Konfiguration standardmäßig eine im Verhältnis 60:40 geteilte Dreiersitzbank zum Einsatz. Hier können die Lehnen umgeklappt werden, die Bank lässt sich in Längsrichtung verschieben und wenn große Güter-Transportaufgaben anstehen, auch ausbauen. Für die Passagiere Sechs, Sieben und Acht bieten die Franzosen verschiedene Sitzkonfigurationen an. Darunter gibt es auch drehbare Einzelsitze für die zweite Reihe. Im Frühjahr 2017 ergänzen Versionen mit vier Einzelsitzen im Fond samt versenkbarem Tisch das Angebot.

Der Zugang zum Fond erfolgt über große Schiebetüren, ab der zweiten Ausstattungslinie funktionieren diese elektrisch. Die Portale lassen sich gegen Aufpreis auch mit einer Fußbewegung unter dem Heck öffnen. Die weit aufschwingende Hecktür muss dagegen manuell hochgewuchtet werden. Hier lässt sich aber das Fenster separat öffnen.

Bei der Interieursgestaltung können Spacetourer und Traveller ihre Nutzfahrzeuggene nicht ganz verbergen. Viel Hartplastik kommt zum Einsatz, aufgelockert wird das Ganze mit chromfarbenen Applikationen. Immerhin viele Ablagen erleichtern das Leben an Bord.

Genügend Kraftreserven

Für den Vortrieb stehen die aus dem Nutzfahrzeugprogramm bekannten Dieselaggregate zur Wahl. Die zwei 1,6-Liter-Selbstzünder leisten 70 kW / 95 PS oder 85 kW / 116 PS, die zwei 2,0-Liter-Triebwerke 110 kW / 150 PS oder 130 kW / 177 PS. Die meisten Kunden werden sich wohl für den 116 PS- oder 150 PS-Diesel entscheiden. Der Zweiliter-Selbstzünder bietet mit 370 Nm genügend Kraftreserven, um entspannt zu agieren. Hektisches Schalten ist hier nicht nötig. Einmal beschleunigt – der Standardspurt braucht schon 11 Sekunden – gleitet man ganz locker von A nach B. Als Durchschnittsverbrauch sind 5,3 Liter angegeben. Apropos Fahren: Mit einer Höhe von 1,90 Metern darf man auch getrost in die meisten Parkhäuser einfahren ohne Schrammen am Dach befürchten zu müssen.

Das Fahrwerk bügelt die meisten Unebenheiten aus, dafür dröhnt der Motor aufgeregt ins Fahrzeuginnere. Dagegen hilft die Musik lauter aufzudrehen. Moderne Infotainmentsysteme sind übrigens ebenfalls erhältlich. Navigation und die Smartphoneanbindung sind auf neustem Stand.

Citroën und Peugeot sparen auch sonst nicht mit Extras. Neben vielen Komfortfeatures wie zum Beispiel Headup-Display, stehen auch moderne Assistenten wie Müdigkeits- und Verkehrszeichenerkennung, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage oder Spurhaltehelfer zur Wahl. Keine Frage, der Preis geht so schnell nach oben, bleibt aber unter dem Niveau der deutschen Platzhirsche. Die zwei französischen Schwestern dürften daher eine gute Alternative für die Kunden sein, die auf den Preis achten wollen oder müssen. Und dafür bereit sind, kleine Abstriche beim Komfort und Wertigkeit hinzunehmen. 

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