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Fahrbericht Hyundai H350: Garantiert neu

09.07.2015 11:00 Uhr
Mit dem H350 dringt Hyundai erstmals in das 3,5-Tonnen-Segment der leichten Nutzfahrzeuge ein.
© Foto: Hyundai

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Transporter stellt Hyundai bereits seit über zwei Jahrzehnten her in allen erdenklichen Variationen für den globalen Markt, und kleinere Lieferwagen wie der H1 sind auch hierzulande längst erhältlich. Ab netto 28.440 Euro gibt es nun die H350-Fahrgestelle in der 3,5-Tonnen-Klasse, während die günstigste Cargo-Version – also der fensterlose Transporter – ab 30.980 Euro netto (36.866 Euro brutto) startet. Als Antrieb dient ein 2,5 Liter großer Diesel mit wahlweise 110 kW / 150 PS oder 125 kW / 170 PS. Die Basisversion ist erwartungsgemäß mager ausgestattet, aber der Kunde ist hier nicht zwingend anspruchsvoll. Wer auf das Budget achten muss und ohnehin meist alleine unterwegs ist, kann mit einem Fahrerairbag leben.

Der Gesamtverbrauch nach NEFZ rangiert laut Hersteller zwischen acht und zehn Litern. Wie sehr es bei den gewerblichen Fahrzeugen auf die Kosten ankommt, zeigt, dass nicht einmal elektrisch verstellbare Spiegel selbstverständlich sind. Hier rächen sich die an anderer Stelle angepriesenen ausladenden Abmessungen: Der rechte Spiegel ist bei der manuellen Version ohne Fremdhilfe nur umständlich zu verstellen – hier also bitte unbedingt das Häkchen machen.

Wenn das Preiskapitel zur Sprache kommt, winkt Markus Schrick, Geschäftsführer Hyundai Motor Deutschland, ab. Man wolle kein Volumen zu jedem Preis, sondern ein gutes Preisleistungs-Verhältnis bieten sowie solides Wachstum. Schleuderkurse müssen die potenziellen Käufer also nicht erwarten, doch man bekommt ein wertiges Produkt, für das sich die Verantwortlichen drei Jahre lang verbürgen – üblich im Wettbewerb sind lediglich zwei Jahre Garantie. Tatsächlich muss sich die Hyundai-Mannschaft nicht verstecken, der große Ladeprofi macht einen guten Eindruck.

Bekannte Elemente aus dem Pkw-Segment 

Ganze 25 Ablagen, gut zur Hand liegende Bedienelemente sowie klare Instrumente machen dem Fahrer das tägliche Leben im H350 angenehm. Und weil das Auge mitisst, spendierten die Konstrukteure ihrem Lastesel jede Menge Elemente aus den Pkw-Vertretern der Marke. Das Multifunktionslenkrad beispielweise ist ebenso bekannt wie die Bedienlogik. Enter- und Infotainment sind bei Lieferwagen heute ähnlich wichtig wie auf dem Sektor der Personenkraftwagen, also sind auch Bildschirmnavigation und Bluetooth-Freisprechen verfügbar – optional zu später bekannt werdenden Preisen. Auf der Sicherheitsseite stehen Berganfahr-Kontrolle und Spurhalte-Assistent, das autonome Bremssystem beziehungsweise den Kollisionswarner muss der Hersteller noch nachliefern.

Viel Individualität gibt es bei den praktischen Dingen des Transporter-Lebens. Wie weit öffnen die hinteren Türflügel, welche Türen (Stichwort Schiebetüren) gibt es überhaupt, und sollen sie verglast sein. Bei diversen Arten von Ladungssicherheit helfen die 44 ausgewählten Transporter-Händler der Marke – mehr gibt es derzeit nicht. Es kann also sein, dass der Hyundai-Vertreter um die Ecke nur Personenwagen verkauft.

Bleibt die Grundsatzfrage nach den Motoren. Ob nun 150 oder 170 Pferdchen – die Performance liegt nah beieinander. Man muss ordentlich schalten, um hurtig von der Stelle zu kommen, wer also vom H1 umsteigt, wird deutlich merken, dass er hier einen schweren Brocken bewegt – doch die Zugkraft reicht, um im Alltag klarzukommen. Dass der Motor aus seiner Verbrennungsart keinen Hehl macht, liegt angesichts der Fahrzeugliga auf der Hand, man kann aber eine verstärkte Dämmung ordern. Verhältnismäßig kommode Stühle und eine solide Materialverarbeitung sprechen für den Neuling. Nächstes Jahr wird es übrigens auch einen Personentransporter geben. Hoffentlich kommt der heckgetriebene Kleinlaster bald auch mit Automatik, die Kunden würden es ihm danken. (sp-x)


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