Daimler-Chef Dieter Zetsche liebäugelt mit einer Zusammenarbeit mit dem Branchenprimus Toyota. "Es ist sicher möglich, dass wir bei einzelnen Themen mit Toyota zusammenarbeiten könnten, wenn es zum Wohle beider Unternehmen wäre", sagte Zetsche dem Magazin "auto motor und sport" (Donnerstag). Als mögliches Feld für eine Zusammenarbeit mit den Japanern sieht Zetsche die Brennstoffzellen-Technologie. Dort fielen noch viele Kosten für Grundsatzarbeiten an, die geteilt werden könnten. "Konkrete Verhandlungen führen wir hier aber noch nicht." Zetsche bestätigte, dass die nächste Smart-Generation gemeinsam mit einem anderen Hersteller entwickelt werden könnte. "Es kann durchaus sinnfällig sein, in einem solchen Segment zu kooperieren." Es gebe Überlegungen, aber keine Entscheidungen. Berichte, wonach der französische Hersteller Renault dabei der Wunschpartner ist, wollte Zetsche nicht kommentieren. Dass Daimler über eine Ausweitung der Smart-Modellpalette nachdenkt, ist bereits seit längerem bekannt. Anfang August hatte der "Spiegel" berichtet, der Hersteller hätte mit Renault einen Partner für einen gemeinsamen viersitzigen Kleinwagen gefunden. Zur bereits bestehenden Kooperation mit BMW sagte Zetsche dem Automagazin, es werde im Einkauf schon enger zusammengearbeitet als öffentlich bekannt sei. "Wir müssen aber auch immer die Balance halten zwischen den Risiken für die Markenstärke und den Chancen bei den Kosten." Der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch) hatte der Konzernlenker gesagt, auch ein gemeinsames Getriebewerk in Nordamerika stehe als Möglichkeit auf dem Themenplan der gemeinsamen Gespräche. Zusätzliche Geschäfte erhofft sich Zetsche künftig durch seinen Großaktionär Abu Dhabi. Das reiche Golf-Emirat interessiere sich für alternative Antriebe der Stuttgarter. "Wir sprechen beispielsweise auch über die CO2-freie Stadt Masdar. Und könnten einiges beitragen - u.a. auf dem Gebiet des Leichtbaus oder bei alternativen Antrieben", sagte Zetsche "Auto, Motor und Sport". Weitere Einsparungen im Vertrieb Wegen der anhaltenden Absatzkrise seinen auch künftig weitere Einsparungen nötig, sagte Zetsche dem Magazin. Potenzial sehe er noch im Vertrieb, in der Verwaltung und bei der Modulstrategie. "Und wir werden in der Fertigung weitere Produktivitätsfortschritte erzielen", sagte Zetsche. Pläne für einen größeren Personalabbau gebe es aber derzeit nicht. Auch Betriebsratschef Erich Klemm sagte der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag), er befürchte keinen größeren Stellenabbau. Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber sagte der "Stuttgarter Zeitung" (Donnerstag) bei Investitionen in die Zukunftstechnik werde nicht gespart. (dpa)