Von Holger Holzer/SP-X
Im nächsten Jahr buhlen zahlreiche neue Kleinwagen, E-Autos und vor allem SUV-Modelle um die Gunst der Käufer. Im ersten Teil der Serie spricht AUTOHAUS über die Neuheiten von Aston Martin bis Ford.
Aston Martin
Als einer der letzten Sportwagenhersteller hat sich Aston Martin bislang dem Trend zum SUV verweigert. Damit ist es im zweiten Quartal 2020 vorbei, wenn der DBX an den Start geht und gegen Porsche Cayenne Turbo oder Lamborghini Urus antritt. Mit dem von Mercedes-AMG zugelieferten 4,0-Liter-V8 und 405 kW / 550 PS nebst Neungang-Automatik und natürlich Allradantrieb fährt er in einer ähnlichen Leistungsklasse, die Preisliste für den Allrader startet bei knapp 170.000 Euro netto und damit ebenfalls in ähnlichen Gefilden.
Audi
Die Ingolstädter VW-Tochter hält sich im kommenden Jahr vor allem mit Modellpflegemaßnahmen und Portfolio-Ergänzungen bei bekannten Modellen frisch. Die einzige echte Neuheit ist aber besonders wichtig – nicht nur, um die Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Monate zu überstrahlen, sondern auch weil sie zuletzt noch vor dem langjährigen Star A4 das meistgebaute Auto der Marke war. Der kompakte A3 muss also ein Erfolg werden – und die Chancen stehen gut, stammt die Technik doch vom gerade vorgestellten VW Golf 8. Geplant sind Fünftürer und Limousine, Cabrio und Dreitürer sind nicht vorgesehen. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen ein digitalisiertes Cockpit mit hohem Vernetzungsgrad und elektrifizierte Antriebe. Ein reines E-Modell wird es wohl nicht geben. Weil Audi auch keinen ID-Ableger auf Basis des Elektro-Baukastens des Konzerns baut, klafft hier künftig eine empfindliche Lücke im Portfolio.
BMW
Mit i3 und i8 war BMW Avantgarde in Sachen E-Mobilität. Den Vorsprung haben die Münchner zuletzt eingebüßt, mit der batteriebetriebenen Variante des X3 wollen sie nun zumindest wieder aufschließen. Das SUV soll von dem in den vergangenen Jahren gesammelten Know-how bei E-Motoren und Steuerungselektronik profitieren, nutzt aber keine eigens entwickelte Fahrzeugplattform, sondern die Architektur der konventionellen Modelle. Rund 270 PS Leistung und 400 Kilometer Reichweite dürften drin sein – und das zu einem konkurrenzfähigen Preis, der Allrader wird wohl Konkurrenten wie Audi E-Tron und Mercedes EQC um rund 8.400 Euro unterbieten und bei etwa 59.000 Euro netto starten. Ergänzt wird das Neuheiten-Programm vor allem durch Erweiterungen zuletzt erneuerter Baureihen – so rundet das 4er-Coupé die 3er-Reihe nach oben ab, das 2er Gran Coupé krönt die nun frontgetriebene 1er-Reihe mit einer betont schnittigen Stufenhecklimousine.
Chevrolet
Traditionsbruch bei einem Traditionsmodell – in der neuen Generation fährt die Corvette erstmals als Mittelmotor-Sportwagen vor. Damit einher geht ein komplett neuer Auftritt: Keilform und kurze Schnauze prägen nun den US-Klassiker. Zudem gibt es beim Cabrio erstmals in der Modellgeschichte ein Hardtop anstelle eines Stoffverdecks. Alles beim Alten hingegen beim Antrieb, den zunächst ein 6,2 Liter großer V8-Benziner mit 369 kW / 495 PS übernimmt. Wann genau die Corvette C8 in Deutschland aufschlägt, ist noch unklar, ebenso der Preis. In den USA werden rund 60.000 Dollar (brutto) fällig.
Citroën
Seit die Franzosen 2018 den C4 aus dem Programm genommen haben, muss der Crossover C4 Cactus die Lücke füllen. Ende 2020 ist bei Citroën dann wieder eine klassischere Kompaktlimousine zu haben. Der neue C4 teilt sich die Plattform mit den Kleinwagen Opel Corsa und Peugeot 208, was für günstige Preise sorgen dürfte – und die Möglichkeit zur Elektrifizierung eröffnet. Wie bei seinen kleineren Geschwistern sind rund 300 Kilometer Reichweite denkbar.
Die Auto-Neuheiten 2020
BildergalerieDS
Wer als Premiummarke etwas auf sich hält, muss eine große Limousine anbieten. Citroëns Luxusableger DS tut das ab dem kommenden Jahr mit dem DS8, der Flaggschiff und Technologieträger werden soll. Die Technik stammt vom Peugeot 508, für den Antrieb sind neben Dieseln und Benzinern auch Plug-in-Hybride vorgesehen.
Fiat
Bei kaum einem Auto drängt sich die Elektrifizierung derart auf wie beim Lifestyle-Stadtflitzer Fiat 500. Im kommenden Jahr könnte es soweit sein, eine neue Generation des Kleinstwagens steht in den Startlöchern, die rein elektrisch oder hybridisiert daherkommt. Technische Daten sind nicht bekannt, starten könnte der urbane Stromer im Sommer. Das Neuheitenprogramm des Fiat-Chrysler-Konzerns für Europa ist damit noch nicht erschöpft. Auf dem Programm steht außerdem eine Neuauflage des Kleintransporters Doblo.
Ferrari
Die Italiener bringen mit dem Roma 2020 ein gänzlich neues Modell auf den Markt. Es handelt sich um einen 4,66 Meter langen 2+2-Sitzer mit einer auffallend eleganten Linienführung, die auch viel weiche Rundungen statt scharfer Kanten setzt. Als Antrieb des Front-Mittelmotor-Coupés kommt ein bereits aus anderen Ferrari-Modellen bekannter Turbo-V8 mit 3,9 Liter Hubraum zum Einsatz, der 456 kW / 620 PS und 760 Newtonmeter Drehmoment via Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe an die Hinterachse leitet. Damit soll der 1,6-Tonner nach 3,4 Sekunden Tempo 100 und in knapp über neun Sekunden 200 km/h erreichen.
Ford
Die amerikanische Mutter hat sich längst dem SUV verschrieben. Und die europäische Tochter macht mit: Mit dem Puma bringt Ford Anfang des Jahres zu Netto-Preisen ab 19.621 Euro einen zweiten Mini-Crossover auf die Straße, der als sportliche und edle Alternative zum Ecosport positioniert wird. Außer mit einem dynamischen Äußeren punktet der Fünftürer auf Fiesta-Basis auch mit inneren Werten in Form eines cleveren Kofferraumkonzepts mit riesiger, abwaschbarer Ladewanne. Wer noch mehr Platz benötigt, findet diesen im Laufe des Jahres beim Explorer, einem SUV der Fünf-Meter-Klasse, der in Deutschland ausschließlich mit einem 331 kW / 450 PS starken Plug-in-Hybridantrieb zu haben sein wird. Preis: rund 62.184 Euro ohne Mehrwersteuer.