Der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller VDIK sieht ohne staatliche Subventionen keine Marktchancen für Elektroautos in Deutschland. Das Ziel der Bundesregierung, 2020 eine Million E-Fahrzeuge auf der Straße zu haben, ist nach Überzeugung von VDIK-Präsident Volker Lange nicht erreichbar, "wenn der Einzelne nicht in den Stand gesetzt wird, die hohe Kostendifferenz zwischen einem E-Mobil und einem herkömmlich motorisierten Fahrzeug auszugleichen". Die Mehrkosten gegenüber herkömmlichen Autos dürfe maximal 3.000 Euro betragen. Aktuell liege der Preisunterschied aber bei mindestens 15.000 Euro, sagte Lange im Gespräch mit den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. Mit dem Jahreswechsel kommen mehrere Elektroautos ausländischer Hersteller auf den deutschen Markt. Hierzu zählen unter anderem die weitgehend baugleichen Modelle Mitsubishi I-MiEV, Peugeot Ion und Citroen C-Zero sowie der Nissan Leaf. Später im Jahr folgen der Renault Kangoo Rapid Z.E. sowie die Schwestermodelle Chevrolet Volt und Opel Ampera. "Wir sind gut aufgestellt", sagte Lange zur Angebotspalette der VDIK-Mitgliedsunternehmen. Die zu erwartenden Verkaufszahlen hält er aber für vernachlässigbar: "Das wird sich im deutschen Markt in Grenzen halten.» Seiner Schätzung nach werden im kommenden Jahr maximal 2.500 E-Autos verkauft - bei einem erwarteten Gesamtmarkt von 3,1 Millionen Neuwagen. Förderung von 5.000 bis 7.000 Euro angemessen Lange hält eine Förderung von 5.000 bis 7.000 Euro für Privatkunden und Kleinbetriebe für angemessen. International sind staatliche Zuschüsse von mindestens 5.000 Euro Standard, durch Steuerermäßigungen liegen sie in Europa teilweise bei bis zu rund 20.000 Euro. In Deutschland kann der E-Autokäufer lediglich einen einmaligen Steuererlass von 45 Euro einstreichen. "Das wird sicher viele dazu bewegen, sich ein E-Auto zu kaufen", spottete Lange. Die Bundesregierung lehne bislang eine Verkaufsförderung ab, weil kein deutscher Anbieter ein Elektroauto im Angebot habe, kritisierte Lange: "Ich denke, dass diese Argumentation zu kurz greift. Wenn das Eine-Million-Ziel in 2020 erreicht werden soll, muss möglichst schnell eine Förderung her, unabhängig davon, ob dadurch ein Jahr lang vornehmlich internationale Hersteller unterstützt werden." (dpa)
VDIK: Elektroauto-Ziel in Gefahr
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