Der vom Aus bedrohte Autohersteller Saab kämpft mit Schulden bei Lieferanten (wir berichteten) und will den wegen ausgebliebener Lieferungen ausgelösten Produktionsrückstand durch Halbierung der Sommerferien aufholen. Unternehmenssprecherin Gunnilla Gustavs sagte der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch im schwedischen Trollhättan: "Wir tun alles Erdenkliche, um die Produktion schnellstmöglich wieder in Gang zu bekommen." Die Gewerkschaften hätten grünes Licht für die Kürzung der Sommerferien für die 1.400 Produktions-Mitarbeiter von vier auf zwei Wochen gegeben. Gustavs wollte nicht zu Stockholmer Medienberichten Stellung nehmen, wonach wegen weiter steigender Schulden bei Lieferanten und anderen ein Insolvenzantrag gegen Saab wahrscheinlicher wird. Sie verwies auf die letzte Woche unterzeichnete Absichtserklärung des niederländischen Eigners Spyker Cars mit zwei chinesischen Unternehmen, die als Teileigner 245 Millionen Euro bereitstellen wollen: "Das zeigt das enorme Potenzial unseres Unternehmens." Der Autohersteller Zheijang Youngman Lotus will 29,9 Prozent der Anteile am Saab-Eigner Spyker übernehmen. Der seit Mai als Partner vorgesehene Autogroßhändler Pang Da hat in der gemeinsamen Absichtserklärung die Übernahme von 24,4 Prozent angekündigt. Saab-Sprecherin Gustav meinte dazu, trotz der 54,3 Prozent für die chinesischen Eigner werde sich die "Machtbalance" bei Saab nicht eindeutig dorthin verlagern: "Youngman und Pang Da werden nur vier von neun Aufsichtsratssitzen bekommen." (dpa)