Vor zwei Jahren sorgte Porsche auf der IAA mit dem 918 Spyder für Schlagzeilen. In diesem Jahr zählt der zivilere 911 zu den sportlichen Stars der Messe. Dazu kommen schicke neue Coupés, exotische Supersportler und Kompakte mit Muskeln.
Eigentlich handelt es sich beim neuen Porsche 911 nur um ein geliftetes Modell. Doch die Änderungen unterm Blech sind so bedeutend, dass sie unter Sportwagenfans für viel Messe-Gesprächsstoff sorgen dürften. Erstmals nämlich arbeiten auch im Heck der Einstiegsmodelle Turbomotoren. War der Lader bislang die Ausnahme – und dem 911 Turbo und seinen Derivaten vorbehalten – wird er nun zur Regel. Im Gegenzug schrumpfen die Hubräume: beim Carrera von 3,4 auf 2,7 Liter, beim Carrera S von 3,8 auf 3,0 Liter. Der Grund für dieses sogenannte Downsizing ist wie immer der Verbrauch, der dadurch unter die Neun-Liter-Marke sinkt. Klassische Saugmotoren gibt es im 911 daher künftig höchstens noch in den GTS- und GT3-Modellen. Den Turbo-Weg bereits beschritten hat Wettbewerber Ferrari, die mit dem 488 Spider in Frankfurt nun auch die offene Version ihres aufgeladenen V8-Sportlers zeigen. Wie das Coupé holt der Roadster 670 PS aus den 3,9 Litern zwangsbeatmetem Hubraum. Der Vorgänger mit Saugmotor musste sich mit 560 PS begnügen.
Aber auch jenseits der klassischen Sportwagenmarken gibt es in Frankfurt viel Dynamik zu sehen. Mercedes etwa zeigt nicht nur den im Zuge des Facelifts auf 280 kW / 381 PS aufgerüsteten Kompakt-Sportler A 45 AMG (ab 51.051 Euro brutto / 36.050 Euro netto), sondern hat mit dem neuen C-Klasse Coupé auch wieder einen Wagen im Portfolio, der zwischen Alltagssportler und Rennstrecken-Bolide zahlreiche Rollen spielen kann. Je nachdem, ob der 115 kW / 156 PS starke Basisbenziner an Bord ist oder der AMG-Biturbo-V8 mit 375 kW / 510 PS. Allen Versionen gemein ist die optische Orientierung an der S-Klasse. Besonders das Heck des kleinsten Coupés im Mercedes-Angebot erinnert an das des größten Bruders. Insgesamt tritt der Neue somit deutlich selbstbewusster auf als das seit 2011 angebotene Vorgängermodell. Anders als dort gibt es nun auch erstmals rahmenlose Türen – ein typisches Coupé-Merkmal. Die B-Säule bleibt jedoch erhalten, was Puristen bemängeln könnten.
Business-Bolide aus Japan
Ein Exot in doppelter Hinsicht ist der Lexus GS-F. Der Business-Bolide im Format einer Mercedes E-Klasse dürfte hierzulande zum einen höchstens Außenseiterchancen haben, könnte zum anderen aber gerade damit punkten. Denn neben dem seltenen Markenlogo fährt er auch noch einen zunehmend seltenen Motor spazieren: Denn sein V8-Benziner ist entgegen Markttrend nicht aufgeladen, sondern atmet frei und schöpft seine 473 PS allein aus dem fünf Liter großen Hubraum.
Wer es schnell mag, aber Wert auf zivile Preise legt, könnte in den neuen Kompaktsportlern geeignete Kandidaten finden. Etwa in Form des Peugeot 308 GTi. Die Spitzenversion des kompakten Fünftürers wird von einem 200 kW / 272 PS starken 1,6-Liter-Turbobenziner angetrieben, der an ein Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt ist. Darüber hinaus verfügt der mindestens 34.950 Euro brutto (29.369 Euro netto) teure Golf-GTI-Konkurrent über Sportfahrwerk, vergrößerte Bremsen und verchromte Auspuffendrohre.
Wer es geräumiger wünscht, findet bei Skoda den Octavia RS 230 – die neue Top-Version von Limousine und Kombi. In beiden Karosserieversionen kommt eine auf 169 kW / 230 PS erstarkte Ausführung des 2,0-Liter-Turbobenziners zum Einsatz, der auch im Standard-RS mit 162 kW / 220 PS seinen Dienst tut. Durch die kleine Kraftspritze steigt die Höchstgeschwindigkeit der Limousine um zwei km/h auf 250 km/h – der höchste Wert bei einem Serien-Skoda. Die Beschleunigung von null auf Tempo 100 dauert 6,7 Sekunden. Die Preisliste startet bei 33.490 Euro brutto / 28.142 Euro netto. (sp-x)