Fiat will bei einer
Übernahme von
Opel alle deutschen Montagewerke sowie die Marke erhalten. Das teilte Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Montag (04.05.) nach einem Gespräch mit
Fiat-Chef Sergio Marchionne in Berlin mit. Es gebe dann allerdings auch in
Europa Bedarf an Einsparungen bei
Personal und Standorten. In Deutschland könnte davon nach
Fiat-Vorstellungen das Fahrzeugteile-Werk Kaiserslautern betroffen sein. Die drei Endmontagewerke von Opel sind Rüsselsheim, Eisenach und Bochum.
Fiat plane die eine oder andere Werksschließung in Europa, es gebe aber keine "Schließungen in der Breite", betonte Guttenberg. Der
Fiat-Chef legte in dem Gespräch einen Masterplan vor. Er will die Autosparte seines Konzerns ausgliedern und mit dem US-Autobauer
Chrysler sowie
Opel zusammenlegen. Der neue Konzern soll die weltweite Nummer zwei nach
Toyota werden. Es gehe um alle europäischen Partner des US-Mutterkonzerns
General Motors (
GM), sagte Guttenberg. Die
Bundesregierung macht Hilfen für einen
Opel-Investor von Bedingungen abhängig.
Die Italiener wollen laut Guttenberg ohne eigene Schulden bei
Opel einsteigen und dafür ein entsprechendes Modell schaffen. Der "finanzielle Überbrückungsbedarf" würde sich dann aus Schulden und Pensionsverbindlichkeiten der Opel-Mutter ergeben. Dieser Bedarf werde nach bisherigen Schätzungen von
Fiat europaweit auf fünf bis sieben Milliarden Euro veranschlagt. Hier könnten staatliche Garantien oder Bürgschaften der europäischen Länder ins Spiel kommen.
Direkte Staatsbeteiligung "unsinnig"
Wie groß der Anteil Deutschlands bei einer solchen Lösung werden könnte, sei noch offen, sagte Guttenberg. Auch dem
Fiat-Chef lägen noch keine gänzlich gesicherten Zahlen aus der GM-Zentrale in Detroit vor. Eine direkte Staatsbeteiligung lehnte Guttenberg ab. Dies sei das "unsinnigste Instrument". Es gehe um Bürgschaften etwa für Akquisitionsdarlehen. Dies müsste aber auf europäischen Schultern verteilt werden.