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Nissan Micra: Zurück nach Europa

13.03.2015 09:00 Uhr
Der Nissan Sway gibt einen Ausblick auf den kommenden Micra
© Foto: Nissan

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Erst niedlich wie ein Hundewelpe, dann kurvenreich-barock und schließlich – gesichtslos. Der Nissan Micra hat in den vergangenen drei Generationen einen starken Design-Wandel durchgemacht. Der letzte Schritt der Entwicklung war aber zumindest in den Augen der deutschen Kunden wenig gelungen. Nun schwingt der Hersteller wieder zurück.

Auf dem Genfer Salon hat die Marke gerade die Kleinwagen-Studie Sway vorgestellt. Offiziell sagen die Japaner dazu nichts weiter, als dass sie den künftigen Design-Stil der Marke präsentieren soll. Inoffiziell ist aber klar, dass es sich einen Ausblick auf den künftigen Micra handelt. Und der dürfte im Gegensatz zum biederen aktuellen Modell deutlich mutiger auftreten. Das Konzeptauto zumindest sticht mit prägnanter V-Front, Bumerang-Leuchten und schwebendem Dach aus dem Segments-Mainstream hervor. Auch die muskulös modellierten Seitenflächen sorgen für sportlichen Pfiff in der Vier-Meter-Klasse.

Alles in allem ist der Sway ein kompletter Gegenentwurf zum aktuellen Micra. Das unter anderem in Thailand, Indien und China gebaute Auto wurde für den Weltmarkt entwickelt – möglichst kostengünstig und entsprechend kompromissbehaftet. Zwar hat der Fünftürer 2013 mit dem Facelift eine ausdrucksstärkere Front erhalten, zwischen den europäischen Konkurrenten sieht er aber immer noch aus wie ein Auto von gestern. Auch solide Technik und ein relativ umfangreiches Paket an Technik-Extras können daran nichts ändern. Dabei war der Micra in den beiden vorausgegangenen Generationen ein kleines Designerstück. Vor allem der äußerlich – laut Designer – einem kleinen Hündchen nachempfundene K11 (1992 bis 2003) gilt noch heute als einer der formal gelungensten Kleinwagen. Der Nachfolger K12 (bis 2010) konnte mit rundlichen Formen und leichtem Retro-Design vor allem weibliche Kunden begeistern.

Ein eher serienfernes Konzept?

Wie sehr der kommende Micra dem Sway gleichen wird, ist schwer abzuschätzen. Einerseits hatten die Japaner die 2009 in Genf gezeigte Studie Qazana überraschend detailgenau in das polarisierende Serienmodell Juke umgesetzt. Andererseits trägt der Sway noch zahlreiche Merkmale, die für eher serienferne Konzepte typisch sind. Etwa die gegenläufig angeschlagenen Fondtüren oder das sehr reduzierte und leicht wirkende Interieur. Auch zum Antrieb des ausgestellten Fahrzeugs gibt es noch keine Angaben. Klar sein dürfte aber immerhin die Grundausrichtung: dynamischer, hochwertig und europäisch soll der neue Micra werden.

Dabei hilft auch, dass die neue Generation wieder in Europa gebaut wird. Nissan nutzt dafür die Fabrik seines Allianzpartners Renault im französischen Flins. 2016 sollen die ersten Fahrzeuge vom Band laufen. Auch technisch dürften der Micra und sein Schwestermodell Renault Clio dann wieder enger zusammenrücken. Und gerade der Franzose ist ein Beleg dafür, wie moderne Kleinwagen aussehen sollten. Das zeigt auch ein Blick auf die Verkaufszahlen: Während der Micra in Deutschland 2014 gerade einmal 11.000 Kunden lockte, kam der Clio auf mehr als 24.000 Vertragsunterschriften. (sp-x)


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