Die Post-Tochter Streetscooter hat die neuen Generation ihrer Elektrotransporter "Work" und "Work L" vorgestellt. Optisch wurden die Lieferwagen lediglich leicht verändert – dafür gibt es jetzt eine höhere Zuladung und Ladeleistung sowie eine umfangreichere Serienausstattung. "Unsere verbesserten E-Nutzfahrzeuge sind das optimale Betriebsmittel für umweltbewusste Flottenkunden", sagte CEO Jörg Sommer am Mittwoch in Berlin.
In der neuen Version erreichen "Work" und "Work L" eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, bisher waren es 85 km/h. Dank einer Ladeleistung mit bis zu elf kW sollen sie bereits nach rund fünf Stunden zu 80 Prozent geladen sein. Die Zuladung steigt auf über eine Tonne, im neu gestalteten Kofferaufbau haben jetzt bis zu vier Europaletten Platz. Zu Motorleistung, Batterie und Reichweite machte das Unternehmen keine Angaben.
Auch in puncto Sicherheit und Komfort hat sich einiges getan: Ab Werk sind die Transporter mit dem automatischen Notruf eCall, dem Warngeräuschsystem AVAS und einem Beifahrerairbag ausgerüstet. Hinzu kommen Klimaautomatik, schlüsselloses Öffnen und Starten, Sitzheizung sowie elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel. Neu ist außerdem ein Infotainment-System mit DAB+ und Bluetooth-Freisprecheinrichtung sowie Smartphone-Integration (Apple Car Play / Google Android Auto).
Den neuen "Work" liefert Streetscooter für mindestens 38.450 Euro netto aus. Das Fahrgestell mit Kofferaufbau ("Work Box") kommt auf 42.750 Euro netto. Preise für die "Work L"-Version wurden zunächst nicht bekannt. Das größere Modell liefert zugleich die Basis für die Expansion nach China. Anfang September hatte Streetscooter angekündigt, gemeinsam mit dem Autohersteller Chery ein Joint Venture zu gründen und mit der Produktion eines E-Nutzfahrzeugs den wichtigen Markt einzusteigen. Auch in den USA soll der Transporter in Piloten bei DHL Express zum Einsatz kommen.
Die Post hat die vollelektrischen Streetscooter seit fünf Jahren bei der Brief- und Paketzustellung im Einsatz, mittlerweile werden die Fahrzeuge auch an Dritte vermarktet. Erst Ende August feierte man die Auslieferung des 10.000. E-Lieferwagens. Das Geschäft ist aber defizitär, laut Post-Vorstandschef Frank Appel soll 2019 ein "signifikanter zweistelliger Millionenbetrag" an Verlust anfallen. Der Konzern prüft deshalb den Verkauf seiner Aachener Transporter-Tochter. (rp)