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Neue Pfade für die Katze

01.07.2016 06:00 Uhr

Jaguar tritt mit seinem ersten SUV an. Die Briten haben den F-Pace auf Dynamik getrimmt, und drei Jahre Inspektion gibt es aufpreisfrei dazu.

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_ Die SUV-Kompetenz im Hause Jaguar Land Rover hat bislang die Marke Land Rover für sich gepachtet. Dieses Privileg müssen die Allradspezialisten nun aufgeben, mit dem F-Pace wildert nun auch Jaguar erstmals im Boom-Segment. Anders als Discovery, Ranger Rover und Co. setzt der F-Pace aber vor allem auf Dynamik.

Karosserie

An diesem Anspruch lässt der F-Pace schon von außen keinen Zweifel. Sein Design fügt sich nahtlos in die aktuelle sportliche Jaguar-Linie ein. Markentypisch trägt auch das SUV coupéhafte Züge. Die Optik mit ihren schräg abfallenden Dachsäulen schränkt zwar die Übersichtlichkeit ein, das Platzangebot jedoch nicht allzu stark. Bis zu 1.740 Liter Gepäck fasst der F-Pace maximal, das sind nur 146 Liter weniger, als ein deutlich längerer und mit steilerem Heckabschluss versehener Volvo XC90 bietet. Auch im Fahrgastraum herrschen keine klaustrophobischen Zustände. Dabei wirkt das neue englische SUV im Alltagsbetrieb trotz seiner Breite von 1,94 Metern erstaunlich kompakt. Beim Einparken helfen Parksensoren und eine 360-Grad-Einparkhilfe (im Parkhilfe-Paket mit Parkassistent und Surround-Kamera für 2.059 Euro), vorne dürften die Sensoren allerdings etwas früher anschlagen.

Interieur

Im Innenraum des F-Pace Portfolio fallen zunächst die braunorange-farbenen Ledersitze auf. Die Vordersitze sind serienmäßig zehnfach verstellbar und bieten großen Seitenhalt und hohen Langstreckenkomfort gleichermaßen. Der Qualitätseindruck des Leders ist gut, das gilt aber nicht für jeden der verarbeiteten Kunststoffe im getesteten Vorserienfahrzeug: Einige Schalter und Verkleidungen wirkten vergleichsweise billig. Der Testwagen war mit dem Incontrol-Touch-Pro-Paket 1 (1.798 Euro) ausgestattet, das neben dem Incontrol-Touch-SSD-Festplattennavigationssystem auch ein 12,3 Zoll großes Instrumentendisplay umfasst. Die digitalen Instrumente - verschiedene Fahrmodi des serienmäßigen Jaguar Drive Control führten auch zu angepasster Instrumentierung - ließen sich ohne Probleme ablesen. Die Bedienung von Navi oder Soundanlage über den acht Zoll großen Touchscreen ist im Großen und Ganzen logisch aufgebaut. Im Testwagen verbaut war auch das Incontrol-Connect-Pro-Paket (882 Euro) mit Incontrol Pro Services, Incontrol Apps sowie Incontrol Remote Premium. Das bedeutet zum Beispiel zusätzliche Navigationsservices, die Nutzung von Smartphone-Apps auf dem Touchscreen oder bestimmte Fahrzeugfunktionen per Smartphone zu steuern.

Antrieb

Mit seiner ohne Sonderausstattung knapp 1,9 Tonnen schweren Alu-Karosserie gehört der F-Pace 30d zu den leichteren Vertretern seines Segments, und im Zusammenspiel mit dem drei Liter großen V6-Biturbo-Diesel ergibt das mehr als ausreichende Fahrleistungen. Die 300 PS und maximal 700 Newtonmeter machen sich beim Tritt auf das Gaspedal so auch schwungvoll bemerkbar. Unter sattem Sechszylinder-Sound prescht der F-Pace so agil voran, dass auch Überholvorgänge auf der Landstraße an Brisanz verlieren. Die im 30d serienmäßige Achtgang-Automatik schaltet weich und zum richtigen Zeitpunkt, Traktionsprobleme verhindert der Allradantrieb, ebenfalls Standard im großen Diesel. Der hält sich übrigens auch bei höheren Geschwindigkeiten akustisch angenehm zurück. Das gilt für alle vier Fahrmodi Standard, Eco, Dynamic und Winter, deutlich spürbar ist dagegen die direktere Gasannahme im Dynamic-Modus. 9,1 Liter Diesel auf 100 Kilometer genehmigte sich unser F-Pace 30d dabei im Schnitt, wobei wir etwa drei Viertel unserer Testfahrten auf Autobahnen zurückgelegt haben, und davon einen Großteil im dichten Verkehr. Was wir nicht testen konnten - die Reichweite des Adblues: Laut Jaguar sollen die 17 Liter aber für 23.000 Kilometer reichen.

Fahrverhalten p Unser Test-F-Pace trug optionale 20-Zöller. Jedoch überzeugte das mit adaptivem Fahrwerk ausgestattete SUV mit gutem Abrollkomfort auch auf schlechten Straßen, lediglich auf langen Bodenwellen federte es etwas weich nach. Dennoch wird der F-Pace seinem Anspruch als Dynamiker unter den SUVs gerecht, Kurven quittiert der F-Pace nicht mit einem für manche SUVs so typischen Hang zur Wankneigung.

Preise und Ausstattung

Den F-Pace 30d bietet Jaguar ab 48.479 Euro (Basis Pure) an, das dritthöchste Level Portfolio gibt es ab 54.765 Euro. Immer mit dabei sind dann Ledersitze, zehnfach verstellbare Vordersitze, 18-Zoll-Räder, Bi-Xenon-Licht, Licht- und Regensensor, Einparkhilfe vorn und hinten, Multifunktions-Lederlenkrad oder das Infotainment-System Incontrol Touch mit Acht-Zoll-Touchscreen sowie Bluetooth. Sinnvolle Extras sind die Metallic-Lackierung (ab 756 Euro), die Verkehrszeichenerkennung mit adaptiver Geschwindigkeitsbegrenzung (227 Euro), LED-Scheinwerfer (950 Euro) sowie der Totwinkelwarner (546 Euro) und der adaptive Tempomat (1.008 Euro). Den DAB-Radioempfang gibt es für 294 Euro, erwies sich allerdings als weniger zuverlässig. Ein wichtiges Ausstattungspaket ist das erwähnte Incontrol-Touch-Pro- Paket 1 mit Navigationssystem.

Nichts kostet dagegen der Service Jaguar Care: Drei Jahre Garantie und Inspektionen sind für jeden F-Pace im Kaufpreis inbegriffen - ohne Kilometerbegrenzung.

Details

Stärken & Schwächen

StärkenDynamik in Design und CharakterSpurtstarker und laufruhiger AntriebInspektion für drei Jahre inbegriffenSchwächenKunststoffanmutung teilweise nicht dem Preis entsprechendUnzuverlässiger DAB-Radioempfang

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HASHTAG


#Testbericht

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