_ Von einer "richtigen Mischung" für die Straße und den Offroadbereich spricht Bram Schot und streicht über die Motorhaube des neuen Amarok. Der Leiter Vertrieb und Marketing bei Volkswagen Nutzfahrzeuge ist sichtbar stolz auf den Pick-up, der als Facelift nun zwei Zylinder mehr unter eben jener Motorhaube zu bieten hat.
Der Sechszylinder wird damit zum neuen Standard - den Beginn macht der Top-Diesel mit 224 PS, den es ab September beim Händler geben wird. Ihm folgt der 204-PS-Bruder im Oktober und ein V6 mit 163 PS wird ab Frühjahr 2017 angeboten - übrigens als Einziger als günstige 4x2-Version. Den zuschaltbaren Allradantrieb samt Geländeuntersetzung erhalten die Handschalter bis 204 PS, der permanente Allradler mit Torsen-Differential und einer hecklastigen Grundkraftverteilung (40:60) wird als Automatik für die beiden Top-Motoren angeboten.
Edel und stark
Für den ersten Auftritt - auf der Straße und im Gelände - stand das Top-Modell parat. Die wuchtige, aber im Fond recht eng geschnittene Doppelkabine aus Niedersachsen bringt serienmäßig unter anderem 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, Rückfahrkamera, Park Distance Control und LED-Tagfahrlicht mit. Ein Hochgefühl liefern die AGR-Sitze, ein Label, das man bisher vor allem von Opel kannte. Die Ergo-Komfort-Sitze mit Nappaleder-Bezug schmiegen sich in 14 Stellmöglichkeiten an die Rückenflächen von Fahrer und Beifahrer an. So bequem und PS-stark ausgestattet, kann man mit Hilfe des Multifunktionslenkrads die Pickup-Welt ordnen. Die 3-D-Ansicht im Kombiinstrument vermittelt ein Gefühl für das Äußere. Wie eine Sänfte trägt einen der V6 durch die zunächst ländliche Teststrecke. Wer aus dem leichten Dämmerschlaf erwachen und dem Pick-up die Sporen geben will, legt die Hände an die Schaltwippen des Aventura, dessen serienmäßige Achtgang-Wandlerautomatik den Niedersachsen auf Touren bringt - und zwar sanft und direkt, im Kickdown mit 15 kW Overboost auch mal energisch. Der PS-Riese bietet satte 550 Nm Drehmoment, die bereits ab 1.400/min anliegen und für gleichmäßiges, aber nicht überambitioniertes Beschleunigen sorgen. Im Gelände wandelt sich die Kraft des 4-Motion-Allradlers zu einer unglaublichen Souveränität. Selbst eine 100-Prozent-Steigung soll den mit knapp einer Tonne aufgeladenen Aventura nicht stoppen. An den Haken nimmt der 2,82- bis 3,08-Tonner maximal 3.500 Kilogramm, wobei die Ladefläche (1,55 Meter auf 1,62 Meter) locker eine Europalette quer aufnehmen kann. Die Ladekante liegt bei 78 Zentimetern.
Kostentreiber
Der Verbrauch auf der gemischten Kurzstrecke - stets auf festem Terrain - lag bei 9,5 Litern, laut Normtabelle sind 7,6 l/100 oder 199 g CO2/km zu erwarten. Als Steigung kann man auch die neue Preisliste lesen. Der 224-PS-Amarok wird mindestens 46.525 Euro kosten, sofern das Top- Niveau geordert wird. Der Pkw-Nomenklatura folgend wird es darunter Trendline, Comfortline und Highline geben. Für kleine Abenteurer wartet wie beschrieben ab Frühjahr 2017 die 163-PS-Version als Doppelkabine für 25.720 Euro - die aktuelle Trendline-Doppelkabine mit derzeit 17 PS extra steht als Handschalter für 29.890 Euro beim Händler. Ein wichtiges Detail fehlt beim 180-PS-Vierzylinder aber - das V6-Signet.
- Ausgabe 07/2016 Seite 48 (146.6 KB, PDF)