Mercedes hat erste offizielle Bilder seiner neuen S-Klasse-Generation veröffentlicht. Ab Herbst 2005 ist die Luxus-Limousine, die wie ein kleiner Maybach-Bruder wirkt, bei den Niederlassungen und Vertriebspartnern verfügbar. Dann löst sie ein Vorgängermodell ab, das laut DaimlerChrysler weltweit die Nummer eins der Oberklasse ist und seit 1998 rund 485.000 Mal produziert wurde. Nicht nur bei den Verkaufszahlen soll das neue Mercedes-Flaggschiff die S-Klasse-Tradition fortsetzen. Auch für das neue Modell gilt das wenig bescheidene Selbstverständnis "ein technologischer Schrittmacher zu sein, der die Automobilentwicklung beeinflussen wird". So gehen laut Herstellermitteilung ein Dutzend technische Innovationen an Bord der neuen S-Klasse erstmals in Serie – vom Brems-Assistenten mit Radarsensorik bis zum Sitz mit erweiterter Massagefunktion, vom Nachtsicht- bis zum Park-Assistenten. Gegenüber dem Vorgänger ist das neue Spitzenmodell aus Stuttgart in allen Dimensionen gewachsen. Zwei Karosserievarianten mit 5.076 oder 5.206 Millimetern Länge stehen zur Auswahl – das sind 33 bzw. 43 Millimeter mehr als bei der bisherigen S-Klasse. Der Radstand vergrößert sich um 70 bzw. 80 Millimeter auf 3.035 und 3.165 Millimeter. Zudem ist die Karosserie 16 Millimeter breiter und 29 Millimeter höher als bisher. Der Raumgewinn kommt laut Hersteller den Passagieren zugute. Zudem stieg das Ladevolumen des Kofferraums um 60 auf 560 Liter. Verwundert blickt man auf die Mittelkonsole des vermeintlichen Trendsetters. Sie erinnert an die des BMW 7ers. Das umstrittene bayerische "I-Drive"-System heißt bei Mercedes "COMAND-Controller" und basiert – Originalton Hersteller – "auf umfangreichen Studien der Ergonomie und Wahrnehmungspsychologie und berücksichtigt die Ergebnisse von Akzeptanzuntersuchungen mit Mercedes-Kunden in allen Teilen der Erde." Immerhin ist die Steuerung der serienmäßigen Klima-Automatik auf zwei verschiedenen Wegen möglich: per "COMAND" oder mittels einer Schalterleiste unterhalb der Lüftungsdüsen. Motorenpalette und Preise Drei der vier Motoren, die für die neue S-Klasse lieferbar sind, hat Mercedes-Benz neu entwickelt. Sie bieten bis zu 26 Prozent mehr Leistung und bis zu 15 Prozent mehr Drehmoment. Zur Marktpremiere im Herbst 2005 steht neben dem 3,5-Liter-V6-Motor mit 200 kW/272 PS ein neuer Achtzylinder zur Verfügung, der 285 kW/388 PS leistet und schon ab 2800/min ein Drehmoment von 530 Newtonmetern entwickelt. Ab erstem Quartal 2006 wird das Motorenprogramm durch ein neues V6-CDI-Triebwerk mit serienmäßigem Partikelfilter und den Zwölfzylinder im Topmodell S 600 erweitert. Die V6- und V8-Motoren der neuen S-Klasse kombiniert der Hersteller serienmäßig mit einem Siebengang-Automatikgetriebe. Die Netto-Preise für die beiden Marktstart-Modelle liegen zwischen 61.000 (S 350) und 82.100 (S 500 Langversion). Der Preis für das nächstes Jahr verfügbare Einstiegsmodell 320 CDI steht noch nicht fest. (ng)