Audi will in fünf Jahren die letzte Premiere für ein neues Auto mit Verbrennungsmotor feiern. Der Bau des letzten neuen Verbrennermodells werde Mitte des Jahrzehnts anlaufen, sagte ein Sprecher am Freitag in Ingolstadt. Zuvor hatten unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" und der "Spiegel" darüber berichtet.
Das Auto werde dann etwa sieben Jahre lang verkauft werden, also etwa bis 2032 oder 2033 – je nach Kundennachfrage, sagte der Sprecher. Danach will die VW-Tochter weltweit nur noch Batteriefahrzeuge verkaufen. Bislang ging man bei Audi von 2035 als Ausstiegsdatum aus.
Ob der letzte Verbrenner ein Stadtgeländewagen sein werde, wollte der Sprecher nicht bestätigen. Nach den Medieninformationen soll es sich dabei um das Oberklasse-SUV Q8 handeln, dessen Generationswechsel in fünf Jahren ansteht. Das Mittelklassemodell A4 soll bereits 2024 von einem E-Modell ersetzt werden, wenig später auch der kompakte A3. Ab 2025 will man mehr als 20 reine Batterie-Mobile im Programm haben.
Ein Sprecher des Betriebsrats sagte in Ingolstadt: "Wir wissen, dass es eine neue Strategie gibt." Die Betriebsratsgremien seien aber "noch nicht informiert worden". Laut "Süddeutscher Zeitung" hatte Audi-Chef Markus Duesmann am Donnerstag dem Top-Management die neue Strategie erklärt. Schon am Mittwoch sei das Vorhaben im Aufsichtsrat diskutiert worden. In den kommenden Tagen wolle das Unternehmen dann alle Mitarbeiter informieren, hieß es.
Duesmann hatte den Verbrenner schon im März zum Auslaufmodell erklärt und gesagt: "Wir werden keinen neuen Verbrennungsmotor mehr entwickeln." Die aktuellen Triebwerke sollten aber weiter optimiert werden. Die mit hohen Strafzahlungen verbundenen EU-Grenzwerte werde man einhalten.
Seit 2018 produziert Audi in Brüssel große Elektro-SUV. Der vollelektrische Luxussportwagen e-tron GT wird im Werk Neckarsulm gebaut. Im Stammwerk Ingolstadt soll ab 2022 ebenfalls ein vollelektrisches Modell produziert werden, der SUV Q6 e-tron auf der mit Porsche gemeinsam genutzten Plattform PPE. Der vollelektrische Audi Q4 e-tron wird im VW-Werk Zwickau montiert. (dpa/SP-X)