Unter allen E-Auto Fahrern sind Tesla-Fahrer im Schnitt am zufriedensten mit ihrem Fahrzeug. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Uscale im Auftrag des E-Auto-Vermieters Nextmove, für die rund 2.800 Fahrer von Elektroautos befragt wurden. Demnach kommt das Tesla Model 3 auf einen Net Promotor Score (NPS, siehe Kasten) von 82. Dahinter folgen der Citigo-e von Skoda und das Tesla Model S.
Am unzufriedensten sind Kunden laut der Umfrage hingegen mit Nissan Leaf (minus 33), Opel Corsa-e (minus 25) und Mazda MX-30 (minus 14). Dazwischen liegt ein starkes Mittelfeld, in dem sich vor allem Fahrzeuge des VW-Konzerns sowie die Schwestermarken Kia und Hyundai tummeln. Im Durchschnitt aller Befragten lag der NPS-Wert bei 38 – was als durchaus guter Wert gilt.
Ladeplanung und Connectivity entsprechen oft nicht den Erwartungen
Neben der Frage ob sie ihre Fahrzeuge weiterempfehlen würden, wollten die Marktforscher von den Befragten daneben auch wissen, was sie daran hindert bzw. welche Probleme sie derzeit bei ihrem Fahrzeug sehen. Dabei zeigte sich unter anderem, dass viele Hersteller offenbar nicht richtig auf die speziellen Bedürfnisse von E-Auto-Fahrern eingehen. Beispielsweise äußerten sich 79 Prozent aller Befragten bei ihrem Fahrzeug nicht ganz zufrieden mit der Ladesäulen-Suche im Navigationssystem. Weitere 73 Prozent bemängelten die darauf aufbauende Ladeplanung ihres Fahrzeugs, die entlang der geplanten Route Ladestopps einkalkulieren soll.
Daneben äußerten sich viele Nutzer kritisch zu den Connectivity-Apps der Hersteller. Diese sind für viele Fahrer wichtig, um etwa vor Fahrtantritt den Akkustand zu prüfen oder das Auto zu klimatisieren, solange es noch an der heimischen Wallbox hängt. Allein: Das klappt häufig nicht. Rund 70 Prozent der Umfrageteilnehmer bemängelten die Zuverlässigkeit der Apps als mangelhaft oder verbesserungsfähig. Befragt nach ihren konkreten Problemen nannten 37 Prozent Funktionsfehler und 27 Prozent Verbindungsprobleme. Daneben halten viele (69 Prozent) die Funktionalitäten der Apps für deutlich ausbaufähig. 50 Prozent bemängelten außerdem die Bedienbarkeit.
Häufig gelingt der Ladestart nicht
Ein weiterer Knackpunkt für viele E-Auto-Fahrer ist das Laden. Laut Studie haben hier 62 Prozent der Befragten, manchmal oder häufig Probleme. Als häufigste Fehlerquelle nannten die Fahrer dabei Schwierigkeiten beim Ladestart, gefolgt von zu niedriger Ladeleistung und Ladeabbrüchen. Als weiteren Punkt kritisieren zu guter Letzt viele (60 Prozent) die Unterbringung ihres Ladekabels. Selbiges ist oftmals in einem Fach unter dem Ladeboden des Kofferraums untergebracht, und bei vollem Auto darum nur schwer erreichbar.
Trotz dieser Kritik weisen die Studienautoren aber darauf hin, dass die Zufriedenheit der E-Auto-Fahrer mit ihren Fahrzeugen tendenziell steigt. So sei der durchschnittliche NPS 2021 im Vergleich zum Vorjahr um acht Punkte gestiegen. Das zeige: Die Hersteller hätten die Herausforderungen erkannt und angenommen.
Was ist der Net Promotor Score?
Der Net Promotor Score ist eine Kennzahl, die angibt, wie wahrscheinlich Kunden ein Produkt oder eine Dienstleistung weiterempfehlen würden. Er berechnet sich aus der Differenz des prozentualen Anteils der Befragten die ein Produkt empfehlen würden (Promotor) und denjenigen die ein Produkt nicht empfehlen oder sogar davon abraten würden (Detraktor). Dadurch sind Werte von plus bis minus 100 möglich.
Ob jemand Promotor oder Detraktor ist, wird ermittelt, indem Forscher ihre Probanden auf einer Skala von null bis zehn angeben lassen, wie wahrscheinlich sie ein Produkt weiterempfehlen würden. Wer Werte zwischen null und sechs angibt, gilt als Detraktor, wer neun oder zehn Punkte vergibt gilt als Promotor. Wer mit sieben oder acht antwortet wird als indifferent (unentschlossen bzw. gleichgültig) eingestuft. (aw)