Dass er sparsam ist, hat der Toyota Prius schon ausgiebig bewiesen. Auch die neueste Auflage des Hybridautos setzt wieder stark auf Effizienz und senkt den Kraftstoffverbrauch noch einmal um 18 Prozent. Doch das reicht der kompakten Limousine nicht mehr. Diesmal tritt sie auch jenseits des Öko-Antriebs erwachsener und ausgereifter auf als je zuvor. Die Premiere erfolgt auf der IAA (17. bis 27. September).
Wichtigste Innovation ist die neue technische Plattform. TNGA kürzt Toyota die globale Architektur ab, auf der künftig zahlreiche Fahrzeuge der Marke basieren werden. Den Anfang macht – ganz wie es der aus dem Lateinischen abgeleitete Name vorgibt - der Prius. Neben geringerem Gewicht soll ein besseres Fahrgefühl zu den größten Vorzügen der neuen Plattform zählen. Der Antrieb sitzt tiefer, die Karosserie ist 60 Prozent steifer und der Fahrer rückt näher an die Straße. Als erstes Modell will der Prius so für die Renaissance des Fahrspaßes in der zuletzt arg biederen Toyota-Flotte sorgen.
Auch optisch geht der Prius neue Wege: Der extreme Fokus auf Aerodynamik weicht einer sportlicheren und gefälligeren Gestaltung. Auffällig ist das vor allem am Heck, das nicht mehr so abrupt endet wie bei den Vorgängern, sondern sich mit seinem Dachspoiler stärker an die fließenden Formen des neuen Brennstoffzellenautos Mirai anlehnt. Auch die Front ist von Toyotas Öko-Vorzeigemodell beeinflusst, ohne gleich derart extrem auszufallen. Dazu wird der Viertürer länger, breiter und flacher. Der Innenraum zeigt sich ebenfalls in neuen Stil, wirkt weniger überladen und futuristisch als bislang. Zentrales Element ist ein großer Touchscreen in der Mittelkonsole, der zahlreiche Bedienfunktionen bündelt. Klavierlack und weiche Oberflächen sorgen für gehobenes Ambiente.
Deutlich unter der Vier-Liter-Marke
Im Detail optimiert wurde der Antrieb. Noch immer arbeiten unter der Haube ein Benziner und ein starker Elektromotor zusammen, die den Spritverbrauch gemeinsam deutlich unter die Vier-Liter-Marke drücken. Der per Bremsenergierückgewinnung erzeugte Strom wird erneut in einer Nickel-Metallhydrid-Batterie gespeichert, die den Prius auch für kurze rein elektrisch gefahrene Strecken mit Energie versorgt. Alternativ wird es hierzulande wohl auch wieder ein Plug-in-Hybridmodell mit Steckdosen-Anschluss geben. In diesem Fall sorgt ein Lithium-Ionen-Akku für eine deutlich zweistellige Elektro-Reichweite.
Auf den Markt kommt die vierte Generation des Prius im Frühjahr 2016. Die Preise dürften wie gehabt bei rund 23.000 Euro netto starten. Wettbewerb hat der Toyota hierzulande höchsten markenintern. Die deutsche Konkurrenz hat dem normalen Hybrid längst abgeschworen und setzt ausschließlich auf die Plug-in-Variante der Technik. (sp-x)