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Finanzierung: Katar-Einstieg bei Porsche?

08.06.2009 12:43 Uhr
Finanzierung: Katar-Einstieg bei Porsche?
Porsche verhandelt mit dem Staatsfonds Qatar Investment Authority über über einen Einstieg beim Sportwagenbauer sowie bei VW.
© Foto: Sebastian Willnow / ddp

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Porsche ist bei der Suche nach neuen Geldquellen offenbar einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Nach einem "Focus"-Bericht hat der Emir von Katar eine mündliche Zusage für den Einstieg bei dem hochverschuldeten Sportwagenbauer gegeben. Verhandelt wird mit dem Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) den Angaben zufolge sowohl über einen Einstieg bei dem Sportwagenbauer als auch bei VW. Porsche besitzt knapp 51 Prozent der Anteile an VW und hält mit Hilfe der Banken Aktienoptionen über weitere rund 24 Prozent. Eine Möglichkeit wäre laut "Focus", dass das Emirat diese Mitte Juni auslaufenden Optionen erwirbt und damit neben dem Land Niedersachsen ein weiterer Anteilseigner bei Europas größtem Autobauer wird. Die Alternative wäre ein Einstieg Katars bei der Porsche-Holding, die das Sportwagengeschäft und die VW-Beteiligung kontrolliert. Dazu wären jedoch eine Kapitalerhöhung sowie eine außerordentliche Hauptversammlung notwendig. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking soll laut "Focus" bereits mehrfach zu Gesprächen in den Golfstaat gereist sein. Ein Vertrag mit Katar sei aber noch nicht unterschrieben worden. Der Porsche-Sprecher wollte sich am Sonntag in Stuttgart nicht zu dem Bericht äußern. "Wir sagen nichts zu laufenden Gesprächen mit möglichen Investoren." Verhandlungen mit potenziellen Investoren waren von Porsche aber zuletzt immer wieder bestätigt worden. Am Montag berät außerdem der Lenkungsausschuss des Wirtschaftsfonds über die Bitte des hoch verschuldeten Autobauers Porsche um einen Milliarden-Kredit der KfW. Die Stuttgarter hatten in der vergangenen Woche bei der staatlichen Bank ein Darlehen über 1,75 Milliarden Euro beantragt (wir berichteten). Bei einem Kredit dieser Größenordnung muss das Gremium unter Federführung des Wirtschaftsministeriums, dem auch Staatssekretäre aus dem Finanz- und dem Justizministerium sowie dem Kanzleramt angehören, seine Zustimmung geben. Erst dann nimmt die KfW eine Prüfung vor. Am Freitag hatte es in Stuttgart in gut informierten Kreisen geheißen, die KfW würde das Geschäft machen. Erste Gespräche bei der Bank seien gut gelaufen. Es komme nun auf die Entscheidung des Lenkungsausschusses an. Zusammengehen von Porsche und VW weiter offen Der VW-Betriebsrat reagierte gelassen: "Sollte das Emirat Katar an einen Einstieg bei Volkswagen denken, dann gehen wir davon aus, dass es rechtzeitig den Dialog mit den Arbeitnehmern von Volkswagen suchen wird", sagte der Sprecher des VW-Konzernbetriebsrats, Gunnar Kilian. "Wer Anteilseigner bei Volkswagen wird, der hat Verantwortung für mehr als 360.000 Beschäftigte in der ganzen Welt. Das muss dem Emirat Katar vor einer Entscheidung bewusst sein. Es gab in der jüngeren Vergangenheit schon andere, die sich dessen augenscheinlich nicht bewusst waren", sagte Kilian. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh kann sich allerdings weiter vorstellen, dass die Gespräche zwischen dem Land, den beiden Unternehmen und den Betriebsräten scheitern. Das Zusammengehen von Porsche und VW ist nach Einschätzung von Osterloh weiter offen. Es sei möglich, dass die nach wie vor unterbrochenen Verhandlungen ohne Ergebnis enden, sagte er der "Berliner Zeitung" am Samstag. "Wir werden nur das mitmachen, was für Volkswagen gut ist." Von Porsche fordert er erneut völlige Transparenz zur finanziellen Lage des Sportwagenbauers. VW sei ein kerngesundes Unternehmen, in Krisenzeiten müsse jedoch die Liquiditätssicherung Priorität haben. "Wir sehen eine Fusion kritisch, weil die Gefahr droht, dass die Verschuldung der Porsche SE auf unsere Bilanz geladen wird", sagte der Betriebsratschef.

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