Volkswagen hält in seinem Stammwerk Wolfsburg ab Montagmorgen für 24 Stunden die Bänder an. Statt wie zuletzt in größerem Umfang Sonderschichten zu fahren und Überstunden anzuhäufen, geht die Belegschaft in Zwangspause. Grund sind fehlende Teile sowohl von externen Zulieferern als auch aus den konzerneigenen Komponentenwerken, unter anderem Motoren. Die Fertigung habe ein so hohes Niveau erreicht, dass es "zu einem Stottern in der Produktions-Pipeline" komme, bestätigte ein VW-Sprecher am Mittwoch (26. Januar). Deshalb hätten Management und Betriebsrat die Pause vereinbart. Auch die so genannte Anfahrschicht am Sonntagabend im Karosseriebau entfalle. Danach gehe man davon aus, dass die Produktion stabil weiter gefahren werden könne. In Wolfsburg werden Golf, Tiguan und Touran gebaut. Alle drei Modelle sind betroffen. Insgesamt laufen pro Tag 3.000 Autos vom Band. Im Karosseriebau sowie in Lackiererei und Montage entfallen jeweils drei Schichten. Am vergangenen Samstag war bereits eine Sonderschicht in der Golf-Produktion abgesagt worden. Vereinbarte Liefertermine würden dennoch eingehalten, betonte der Sprecher. Für manche Modelle gibt es bereits monatelange Lieferfristen. VW hat daher seit Ende vergangenen Jahres mehrere Sonderschichten gefahren, um die stark wachsende Nachfrage schneller befriedigen zu können. VW hat ein Spitzenjahr hinter sich. Konzernweit verkaufte der größte europäische Autobauer 2010 erstmals über sieben Millionen Autos – 13,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Kernmarke Volkswagen mit Polo, Golf, Tiguan und Co. blickt auf ein Rekordjahr zurück und setzte weltweit 4,5 Millionen Autos ab.