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Fahrerassistenz: Die Sprinter-Klasse rüstet auf

12.06.2019 12:00 Uhr
Den Arbeitsalltag erleichtern soll auch der radarbasierte Abstandsassistent.
© Foto: Daimler

Fahrerassistenzsysteme werden immer beliebter, und nicht nur in Pkw. Sie unterstützen nun auch verstärkt Transporterfahrer.

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Von Elfriede Munsch/SP-X

Moderne Transporter in der Gewichtsklasse bis 5,5 Tonnen werden hinsichtlich Komfort und Ausstattung Pkw immer ähnlicher, zumindest wenn nicht ein Basismodell geordert wird. Von der Klimaanlage bis zu komplexen Konnektivitätslösungen lässt sich in der sogenannten Sprinter-Klasse fast alles bestellen, was heute auch in einem Pkw erhältlich ist.

Die Transporter haben zudem in Punkto Sicherheit aufgeholt. Die neusten Generationen von Mercedes Sprinter oder VW Crafter zum Beispiel verfügen über zahlreiche Assistenzsysteme. Und diese werden bei Flotten- und Fuhrparkbetreibern immer beliebter. So registrieren die Mercedes-Verantwortlichen ein Umdenken ihrer Kunden. Ignorierten Käufer die erstmals 2013 im Sprinter angebotenen elektronischen Helfer noch zum großen Teil, zeichnet sich bei der seit Sommer 2018 erhältlichen neuen Generation des Transporters mit dem Stern eine Kehrtwende ab. Der Trend geht beim Sprinter zu Fahrzeugen, die alle Assistenzsysteme an Bord haben, die in der Preisliste aufgeführt werden.

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Die Zeiten sind vorbei, dass ein Arbeitgeber gegenüber seinen Mitarbeitern schon als fürsorglich galt, wenn er statt der Minimalausstattung eines Transporters eine Version mit Klimaanlage und rückengerechtem Sitz orderte. Unternehmen müsse heute Fahrer aufgrund des Fachkräftemangels gewinnen beziehungsweise halten, indem sie den Arbeitsalltag erleichtern und Stressfaktoren reduzieren. Das kann zum Beispiel durch Park- und Rangiersysteme geschehen. In der Top-Version kommen bei den Stuttgartern Sensoren, Rückfahrkamera und eine 360-Grad-Kamera zum Einsatz, so dass Ein- und Ausparken leichter vonstattengehen kann. Ein wichtiger Punkt im städtischen Lieferverkehr.


Mercedes-Benz Sprinter (2019)

Mercedes-Benz Sprinter (2019) Bildergalerie

Arbeitgeber sparen aber auch Geld durch ihre Investition. Erkennen Sensoren und Kameras rechtzeitig Hindernisse und warnen den Fahrer, gibt es weniger Schrammen oder Beulen, die ansonsten repariert werden müssten. Die Parksysteme können zudem Unfälle vermeiden helfen. So reduziert der "Drive Away"-Helfer beim Registrieren eines Hindernisses im Fahrbereich die Geschwindigkeit auf drei km/h für den ersten Meter, so dass eine Kollision verhindert werden kann. Beim Rückwärtsausparken mit einem bis zu sieben Meter langen Transporter hilft der "Rear Cross Traffic Alert". In Zusammenarbeit mit dem Totwinkel-Assistenten warnt der elektronische Helfer nicht nur optisch und akustisch vor herannahendem Querverkehr, sondern leitet - falls erforderlich und eine Automatik für die Kraftübertragung zuständig ist - automatisch eine Notbremsung ein. Apropos Tot-Winkel-Assistent: Dieser warnt nicht nur beim Fahren vor einem Fahrzeug, das sich im "toten Winkel" des Außenspiegels befindet, sondern auch im Stehen. Falls der Fahrer die Tür öffnet, sich aber ein Fahrzeug von hinten nähert, erfolgt eine akustische und optische Warnung. Das System ist bis drei Minuten nach Ausschalten der Zündung aktiv.

Radarbasierter Abstandsassistent "Distronic"

Den Arbeitsalltag erleichtern soll auch der radarbasierte Abstandsassistent "Distronic", der ab Tempo 20 funktioniert und die eingestellte Wunschgeschwindigkeit einhält sowie den gewählten Mindestabstand zum Vordermann einhält. Falls nötig, bremst der Assistent den Sprinter auch bis zum Stillstand. Sobald es die Verkehrssituation erlaubt, wird das Fahrzeug wieder auf die eingestellte Wunschgeschwindigkeit beschleunigt. Der Seitenwindassistent verhindert indes durch einen gezielten Bremseingriff, dass bei starken seitlichen Winden das Fahrzeug von der Spur abkommt.

Neben der Kostenersparnis durch Vermeidung von Blechschäden und Unfällen aufgrund von Assistenzsystemen können Flottenbetreiber oftmals auch bei der Versicherung durch das Vorhandensein der Helfer punkten und günstigere Beiträge aushandeln. Zumal die Investition in die elektronischen Helfer überschaubar bleibt. Ordert man beim Sprinter die komplette Helferschar, werden rund 3.000 Euro fällig.

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