Daimler baut sein E-Auto-Angebot quer über alle Marken aus. Was in den nächsten Jahren kommt, zeigt der Konzern nun auf der IAA Mobility in München. Zwei Modelle stehen kurz vor Marktstart, drei weitere brauchen noch etwas länger.
Statt "EV first" soll es bei Daimler künftig "EV only" heißen, postulierte Konzernchef Ola Källenius bei der Neuheitenpremiere seines Unternehmens am Vorabend der IAA. Ab 2022 soll in jedem Segment eine elektrische Antriebsoption zu haben sein, ab 2025 gibt es von jedem Modell mindestens eine E-Variante. Im gleichen Jahr sollen drei reine E-Architekturen in Serie gehen, auf denen jeweils diverse Modelle entstehen werden. Das soll helfen, den Anteil von E- und PHEV-Autos an den weltweiten Verkäufen zur Mitte des Jahrzehnts auf 50 Prozent zu erhöhen.
Eine wichtige Rolle dabei kommt dem Mercedes EQE zu, dessen Serienvariante in München erstmals zu sehen ist. Bis zu 660 Kilometer weit soll der elektrische Cousin der E-Klasse kommen, innen sollen digitaler und klassischer Luxus die Kundschaft umschmeicheln. Der knapp fünf Meter lange EQE ist der kleinere Bruder des bereits früher im Jahr vorgestellten EQS, der auf der IAA als AMG-Modell mit 560 kW / 761 PS aus zwei E-Motoren sowie verschärfter Optik und Akustik Premiere feiert. Neben dem ersten reinen Elektromobil hat die Tuning-Tochter von Mercedes auch ihren ersten Plug-in-Hybrid mit in die bayerische Hauptstadt gebracht. Der E-Motor an der Hinterachse dient beim viertürigen GT 63 SE Performance nicht in erster Linie der emissionsfreien Fortbewegung, sondern als Dynamik-Booster für mehr Leistung und bessere Kraftverteilung.
Daimler auf der IAA Mobility 2021
BildergalerieNeben AMG wird auch bei Luxusanbieter Maybach weiter elektrifiziert. In München zu sehen ist eine Studie des kommenden, rein elektrischen Oberklasse-SUVs Mercedes-Maybach EQS. Das Concept-Car ist gleichzeitig ein erster Ausblick auf das normale EQS-SUV, der 2022 startet und damit ein Jahr früher kommt als die Maybach-Ausführung.
Elektro-G mit Gestaltungs-Gag
Als dritte Mercedes-Submarke ermöglicht auch die G-Klasse einen Eindruck ihrer elektrischen Zukunft. Das Concept EQG trägt die bekannten Designzüge mit kantiger Karosserie, kommt aber statt mit Diesel oder Benziner mit gleich vier E-Motoren daher – je einer pro Rad, was für einen besonders variablen Allradantrieb sorgen dürfte. Kleiner Gestaltungs-Gag: Die Ersatzrad-Abdeckung an der Heckklappe ist einer Wallbox nachempfunden. Ein Marktstart könnte noch vor Mitte des Jahrzehnts erfolgen.
Zu guter Letzt darf auch die bislang einzige echte Elektro-Marke im Konzern nicht fehlen. Smart stellt die Studie seines kommenden Modells vor, das kein City-Kleinwagen mehr ist, sondern ein stämmiges Kompakt-SUV mit mehr als 400 Kilometern Reichweite. Gebaut gemeinsam mit dem Geely-Konzern in China. Das erste Serienmodell wird für das kommende Jahr erwartet und dem nun gezeigten Concept #1 in vielerlei Hinsicht ähneln. (SP-X)