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Cupra Summit 2022: Spanische Helden

14.03.2022 10:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
Der Formentor ist das Zugpferd im Cupra-Programm.
© Foto: Cupra

Innerhalb von nur vier Jahren hat die spanische Marke Cupra eine beispielslose Erfolgsgeschichte geschrieben. Und das dürfte erst der Anfang sein.

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Vier Jahre sind eigentlich kein Alter für eine Automobilmarke. Etablierte Hersteller haben teils mehr als 100 Jahre auf dem Buckel. Umso erstaunlicher ist das Phänomen Cupra.

Cupra (kurz für "Cup Racing") diente einmal als Bezeichnung für die sportlichsten und leistungsstärksten Modelle von Seat. Doch vor vier Jahren wendete sich das Blatt. Die Strategen von Seat entschieden, den Namen Cupra zu einer eigenen Marke zu machen. Denn immer mehr Kunden wählten bei der Neubestellung eines Seat die Cupra-Version. Bisweilen lag der Anteil bei mehr als 20 Prozent. So etwas macht Mut.

Manche Branchenexperten senkten dennoch den Daumen, glaubten nicht an das spanische Abenteuer. Doch Seat war fest entschlossen Cupra als junge, dynamische Marke zu positionieren, sportlich, leidenschaftlich und ein bisschen extrovertiert, ohne aber zu aufdringlich zu sein. Heute wissen wir: Das Konzept ging auf, voll und ganz. Cupra kommt vor allem bei jungen Menschen bestens an, sie sind durchschnittlich zehn Jahre jünger als bei vergleichbaren Marken. Die Modelle fahren sensationelle Eroberungswerte ein, holen sogar viele Kunden von Premiummarken ab. Schnell hieß es, ich fahre eine Cupra, nicht: Ich fahre eine Seat Cupra.


Cupra Born (2022)

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Auftragsbücher sind rappelvoll

Keine andere Automobilmarke legte in den vergangenen Jahren ähnlich gute Zuwächse auf den Tisch. 2021 konnte Cupra in Deutschland den Absatz mehr als verdoppeln (plus 105 Prozent). Der Januar und Februar brachten weitere 60 Prozent Wachstum. Händler wissen nicht, wie sie die Lieferzeiten einhalten sollen, die Auftragsbücher sind rappelvoll. Schon im vorigen Jahr knackte Cupra die 50-Prozent-Schwelle, d.h., verkaufte bei uns genauso viele Modelle wie die Schwestermarke Seat. Für dieses Jahr prognostiziert Bernhard Bauer, Geschäftsführer Seat Deutschland, dass es leicht 60 bis 70 Prozent werden könnten.

Den größten Schub hat dabei der Formentor gebracht. Das schnittige SUV ist das erste eigenständige Cupra-Modell. Es entwickelte sich nicht nur zum Bestseller bei Cupra, sondern auch gleich zum bestverkauften Modell der Company. Viele Jahre hatte diese Position der Seat Leon inne. Davor war es der Ibiza. Damit nicht genug, der Formentor kann noch weitere Superlative für sich beanspruchen. Er ist die Nummer eins unter den Leasingfahrzeugen in Deutschland und hat in seinem Segment den höchsten Privatkäuferanteil.

Auch was die Leistung angeht, bildet der Formentor die Speerspitze. In der VZ5-Variante schlägt unter der Haube das Fünfzylinder-Herz von Audi, der 2,5-Liter-Turbo mit 287 kW / 390 PS und macht das SUV zum Topsportler. Limitiert ist der Formentor VZ5 auf 7.000 Einheiten, darunter befinden sich 999 Einheiten vom VZ5 Taiga, einer Edel-Edition. Wem das alles nicht reicht, sollte bei Abt an die Tür klopfen. Die Kemptener Tuning-Schmiede, unter anderem sehr engagiert in der Formel E, liefert ein Kit, das den Formentor auf ein Level von 331 kW / 450 PS hievt. 530 Newtonmeter an Drehmoment schickt der Fünfzylinder in das Allradsystem und lässt den Formentor in 3,9 Sekunden auf Tempo 100 schießen. 270 km/h gibt das Werk als Höchstgeschwindigkeit an. Das waren bis vor Kurzem noch beste Porsche-Werte.


Fahrbericht Cupra Formentor VZ

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Welchen Stellenwert Cupra im Unternehmen hat, zeigt auch der Weg in die Elektromobilität. Nicht Seat, sondern Cupra wird zur E-Marke ausgebaut. Hieß einst die erste Studie hierzu Seat el Born, wurde daraus in der Serie der Cupra Born. Das Pendant zum VW ID.3 ist seit Ende vorigen Jahres auf dem Markt und hat ein Schmankerl zu bieten. Als bislang einziges Modell in der VW-Elektro-Strategie gibt es den Cupra Born als sogenannte e-Boost-Variante. Die auf mehr Sportlichkeit getrimmte Version liefert statt 150 kW / 204 (wie beim ID.3) jetzt 170 kW / 231 PS. Im Boden steckt die größte Batterie (77 kWh) der MEB-Architektur und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 548 Kilometer.

Ambitionierte Pläne

Wie geht es weiter mit Cupra? Nach den Worten von Seat-Boss Wayne Griffith gibt es ambitionierte Pläne. Griffith nennt es "Cupra hoch 2", bedeutet: Alles soll, möglichst noch in diesem Jahr, verdoppelt werden, die Anzahl der Modelle, der Umsatz und das Absatzvolumen. 2021 verkaufte Cupra europaweit knapp 80.000 Fahrzeuge. Das Ziel für dieses Jahr lautet 160.000 Einheiten. Im Fokus ist ein Marktanteil von drei bis fünf Prozent. Und dies, obwohl es 2022 und auch 2023 keine neuen Modelle geben wird. Was die Händler nicht grämt. Im Gegenteil, sie haben ohnehin genug zu tun, den riesigen Bestellberg abzuarbeiten.

Auf der Überholspur mit Cupra: Markenchef Wayne Griffiths, der auch den Mutterkonzern Seat führt.
© Foto: Seat

Erst 2024 kommt Cupra mit einem weiteren Modell, dem Tavascan. Als Studie wurde das Coupé-artige Mittelklasse-SUV mit der sogenannten "Shark-Nose" bereits gezeigt. Fast genauso soll die Serienversion aussehen, die, wie das Schwestermodell VW ID.5, auf der MEB-Architektur aufbaut und in der Topversion Allradantrieb und mindestens 300 PS haben wird.

2025 schließlich bringt Cupra ein kleines elektrisches City-Car. Ausblick aufs Design gab im vorigen September das Concept Car Urban Rebel. Cupra erhielt sogar innerhalb des Volkswagen-Konzern die Entwicklungsverantwortung für die kleine MEB-Architektur, genannt "MEB-Entry". Ebenso sollen dann die entsprechenden Derivate von VW, Skoda und Seat im spanischen Martorell, der Heimat von Cupra, gebaut werden. Mehr Ehre kann einer jungen Automobilmarke kaum zu Teil werden. 

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