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Ausblick Audi A8: Vorsprung durch Autonomie

15.12.2016 11:00 Uhr
Audi Prologue Testfahrt
Die Studie Prologue war ein Ausblick auf den neuen Audi A8.
© Foto: Audi

Im Sommer nächsten Jahres wird Audi den A8 vorstellen. Das Flaggschiff der Marke soll beim autonomen Fahren Level 3 erreichen – als einzige Limousine weltweit. Auch sonst zeigt sich das Topmodell fit für die Zukunft.

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Von Michael Specht/SP-X

Angela Merkel wählt als Dienstwagen einen Audi A8. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für einen Autohersteller, sein Flaggschiff medienwirksam zu platzieren. Fast täglich ist die große Audi-Limousine in den TV-Nachrichten zu sehen. Ob sich der A8 mit dieser Polit-Prominenz jedoch besser verkauft als ohne, darüber kann man nur spekulieren. Wohl aber liegt der Absatz des A8 deutlich höher, als gemeinhin angenommen wird. Voriges Jahr wurden in Deutschland vom A8 exakt 3.593 Stück erstmals zugelassen, mehr als vom 7er BMW, doppelt so viele wie vom Phaeton oder vom Panamera. Nur die Mercedes S-Klasse erreicht einen größeren Kundenkreis und kommt auf 7.312 Einheiten.

Der A8 fährt derzeit in seiner vierten Generation. Im Frühsommer 2017 will Audi die fünfte vorstellen, intern D5 genannt. Es ist das erste Modell, dessen Gestalt vollständig in die Verantwortung des Designchefs Marc Lichte fällt. Der hatte sich bei Volkswagen bereits einen Namen mit dem Golf V sowie dem jetzigen Passat gemacht und wurde im Frühjahr 2014 vom damaligen Entwicklungschef Ulrich Hackenberg nach Ingolstadt berufen. Wie Lichte sich die Toplimousine von Audi vorstellt, zeigte er bereits kurz nach Dienstantritt mit der Studie Prologue in Los Angeles. Eine zu enge Ähnlichkeit zum Vorgänger, wie es beim A4 geschah, sollte vermieden werden. Aus der Design-Abteilung heißt es: "Sofort und eindeutig als neuer A8 erkennbar, schon wenn der Wagen einen Block entfernt um die Ecke biegt." Lichte liebt, wie er selbst sagt, sportlichere Proportionen, starke Schultern und ein möglichst kleines Greenhouse. Gleichzeitig aber muss der neue A8 Status und Präsenz – diese Rolle übernimmt vor allem die Langversion – für China und die USA ausstrahlen. Sie sind die wichtigsten Absatzmärkte.

Technisch baut der D5 zwar auf dem modularen Längsbaukasten MLB evo auf, doch behält die Limousine ihre Ausnahmestellung aufgrund der traditionellen Aluminiumstruktur ASF (Audi Space Frame). ASF führten die Ingolstädter bereits mit der zweiten A8-Generation 1994 ein. Für eine weitere Gewichtsreduzierung sollen Magnesium und Karbonelemente sorgen, die an verschiedenen Stellen verbaut werden und den A8 zur leichtesten Luxuslimousine machen könnten – sicher aber zur steifsten, was stets die beste Voraussetzungen für präzises Fahrverhalten und ein niedriges Geräuschniveau sind.

Mit modernster Konnektivität

Einen Hinweis, wie es im Interieur des A8 zugehen könnte, gab Audi im Januar dieses Jahres auf der CES in Las Vegas. Die Bedienung erfolgt überwiegend über Glasflächen (noch keine gebogene OLED-Displays) mit sensorischer Rückmeldung. Selbstverständlich wird der neue Luxusliner über die modernste zu diesem Zeitpunkt denkbare Konnektivität verfügen, sei es bei Smartphone-Anbindung, der Nutzung von Apps und Online-Diensten oder einer lernenden Navigation (personal route assist). Auch die graphische Darstellung dürfte an Brillanz deutlich zulegen, sowohl, was die TFT-Displays als auch die Head-up-Unit angeht.

Die Preisliste des A8 (Basispreis heute: 69.579 Euro netto) wird mehr als 30 Assistenzsysteme beinhalten, darunter eines mit Namen "Staupilot". Audi wagt sich hier auf das Level 3 des autonomen Fahrens. Das heißt: Der Fahrer kann auf Autobahnen bei Stopp&Go und zähfließendem Verkehr bis Tempo 65 km/h seine Hände vom Lenkrad nehmen und sich anderen Dingen widmen. Technisch wäre laut Audi noch mehr möglich, doch lässt man in Ingolstadt die Kirche im Dorf, nicht zuletzt auch wegen des Tesla-Unfalls im autonomen Fahrmodus.

Zum Marktstart im nächsten Herbst heißt die Einstiegsversion des A8 erneut 3.0 TDI quattro. Eher unwahrscheinlich, dass später eine Frontantriebsversion mit geringerem Verbrauch folgt. Audi hatte dies beim A8 schon einmal versucht – doch ohne Erfolg. In dieser Liga will der Kunde kein Verzichtsauto. Und Spritsparen läuft heute über Plug-in-Hybrid. Hier plant Audi, den 252 PS starken 2.0 TFSI (intern EA 888 "Triple Eight") mit einer rund 100 kW / 136 PS starken Elektromaschine zu kombinieren. Die elektrische Reichweite soll mindestens 50 Kilometer betragen. Das Aufladen kann auch induktiv erfolgen.

Zumindest für Europa dürfte der Vierliter-V8-Diesel (435 PS) aus dem SQ7 Einzug halten, inklusive 48-Volt-Teilbordnetz. Amerika favorisiert den gleichstarken V8-Benziner. In China wird wegen der immens hohen Importsteuer für Fahrzeuge über vier Liter Hubraum der neuentwickelte 3.0 V6 Biturbo mit elektrischem Verdichter am interessantesten sein. Weiter im Angebot bleibt der W12-Motor. Für 2018 stehen die fast schon traditionellen S8 und S8 plus auf dem Programm. Darüber soll es erstmals einen RS8 geben, bei dem man von 700 PS spricht. Diese Motorisierung wird Frau Merkel – falls sie denn Kanzlerin bleibt – für ihren nächsten Dienstwagen garantiert nicht in die engere Wahl ziehen.

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