Im Abgas-Skandal hat VW einen Aktionsplan zur Nachbesserung von Dieselwagen mit manipulierter Software vorgestellt und will fünf Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten holen. Die Wagen gehören zur Marke Volkswagen. Die betroffenen VW-Kunden sollen demnächst per Post informiert werden, wenn ihre Diesel-Fahrzeuge nachgebessert werden müssen. VW sprach von "Servicemaßnahmen". Es handle sich aber nicht um eine "Sicherheits-Rückrufaktion", weil die Sicherheit der Fahrzeuge nicht tangiert sei, sagte ein VW-Sprecher in Wolfsburg. Die Kunden der Fahrzeuge sollen in den nächsten Wochen und Monaten informiert werden.
Zu der Serviceaktion für die Fahrzeuge sagte VW-Markenchef Herbert Diess in Brüssel: "Wir haben einige Lösungen erarbeitet, insbesondere stehen natürlich die Kunden im Fokus im Moment." Die Kosten könne VW noch nicht abschätzen. Diess informierte am Abend EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska über den Abgas-Skandal. Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte nach dem Treffen: "Beide Teilnehmer waren sich einig, dass es äußerst wichtig ist, das Vertrauen in die europäische Autoindustrie wieder herzustellen."
VW hatte bereits am vergangenen Freitag mitgeteilt, dass von der Konzern-Kernmarke VW fünf Millionen Fahrzeuge betroffen sind. Ebenfalls bereits bekannt ist, dass es insgesamt um elf Millionen Fahrzeuge geht, davon 2,8 Millionen in Deutschland.
Volkswagen und die weiteren betroffenen Marken des Konzerns wollen den zuständigen Behörden im Oktober die technischen Lösungen vorstellen. Die betroffenen Autos bestimmter Baujahre und Modelle - darunter der Golf sechs, der Passat der siebten Generation oder die erste Generation des Volkswagen Tiguan - sind mit Dieselmotoren des Typs EA 189 ausgestattet. Dass diese Modelle den Motor enthalten, hatte VW bereits am vergangenen Freitag bekanntgegeben. Der Autokonzern hatte mit einer Software Abgaswerte von Diesel-Fahrzeugen in den USA manipuliert. (dpa)