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90 Jahre Peugeot 401-408: Löwenhunger auf Neues

26.01.2025 02:58 Uhr | Lesezeit: 2 min
Von Anfang an galt der im Trapezliniendesign gezeichnete und ab 1960 gebaute 404 als ultimativer Peugeot. Verankerte er doch die Löwenmarke global als Qualitätshersteller.
© Foto: Peugeot

Dieser Löwe ist ein hungriger Typ, dem das ewig Gleiche nicht reicht. Mit dem Mittelklassemodell 401 präsentierte Peugeot 1934 den Begründer einer Baureihe, die Revolutionen liebt. Ob als Coupé-Cabrio, Diesel-Pionier, Pininfarina-Ponton, riesiger Kombi oder "König von Afrika"ac, die Peugeot-400-Dynastie steht für Disruption.

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Des Marktes Löwenanteil war schon immer das Ziel jenes gierigen Königs der Raubtiere, den der Automobilhersteller Peugeot im Logo führt. Das richtige Gespür für Reviererweiterungen zeigte die Löwenmarke sogar in der Weltwirtschaftskrise, als mit dem kleinen und innovativen Peugeot 201 die geniale Typen-Signifikation mit drei Ziffern debütierte. Der größte Coup gelang Peugeot allerdings vor 90 Jahren: Das raffinierte Modell 401 sollte laut Marketing nicht weniger als die "Révolution 02" repräsentieren, dies in konkurrenzlos vielen kühnen Karosseriedesigns – eine riskante Investition. Rivale Citroen hatte gerade den visionären Traction Avant vorgestellt und kollabierte daran finanziell. Peugeot jedoch kombinierte seine "Révolution 02"-Karosserien mit profitablen konventionellen Techniken, und so setzten sie in Sochaux schon 1935 den nächsten Aufschlag: Der 402 etablierte sich als einziger Streamline-Bestseller made in Europe.

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Peugeot als global größter Dieselhersteller? Auch dafür legte der 402 den Grundstein, ehe der 403 den Diesel 1959 massentauglich machte. Nicht zu vergessen die neuartigen, riesigen Familiale-Kombis, die auch den 1960 lancierten 404 popularisierten. Als robuste und unschlagbare Rallyekönige zeigten sich der 404 und der 1987 folgende 405 sogar in Afrika, ehe die Baureihen 406 und 407 zur Jahrtausendwende mit bodenständigen Techniken reüssierten. Nicht zu vergessen die SUV-Vorreiter 4007 und 4008. Inzwischen ist es der e

Peugeot: Höher positionierte Marken im Stellantis-Konzern

Heute zählt Peugeot zu den höher positionierten Marken im Stellantis-Konzern, Premiumansprüche entwickelte die Löwenmarke allerdings schon früher. "Mercedes als Messlatte", lautete die Vorgabe bereits in den 1950ern bei der Entwicklung des Peugeot 403, und sogar der 1934 präsentierte Peugeot 401 sollte mit feiner Verarbeitung und maximaler Zuverlässigkeit Maßstäbe setzen. Merkmale, die dem technisch genialeren, aber zu eilig vermarkteten Citroen Traction Avant anfangs fehlten.

Der Peugeot 401 beeindruckte überdies durch ein einzigartig vielfältiges Karosserieprogramm: Limousinen zwei- und viertürig, mit vier oder sechs Fenstern, eine sportive Golf-Limousine und eine Cabrio-Limousine, ein schicker Roadster oder furioser Darl’Mat Roadster, elegante Coupés und Cabriolets, dazu der Eclipse (Coupé-Cabrio), der vielseitige Familiale-Kombi, ein Commerciale-Transporter und eine populäre Taxi-Limousine. Aber das sollte erst der Anfang eines Wünsch-Dir-was-Wunderlandes sein: Der nur ein Jahr später eingeführte Peugeot 402 hätte seinen Käufern fast ein "lost-in-configuration"-Erlebnis beschert – wenn nicht der freundliche Peugeot-Händler anhand dicker Verkaufskataloge durch das Labyrinth von rund 25 unterschiedlichen Limousinen, Kombis, Coupés und Cabrios geführt hätte.

Sensation des Autojahres 1935

Zur Sensation des Autojahres 1935 avancierte der Peugeot 402 allerdings aus anderem Grund: Seine aerodynamische Stromlinienform fand im Gegensatz zu anderen Aerodesigns allgemeinen Applaus. Peugeot hatte den Designer Henri Thomas engagiert, der die 402-Palette in der "ligne fuseau Sochaux" präsentierte. Diese sogenannte Spindelform aus Sochaux machte die Vierzylindermodelle mit rund 59.000 Einheiten zur erfolgreichsten europäischen Stromlinien-Mittelklasse.

Rar blieben lediglich das extravagante Coupé-Cabriolet Eclipse und der 402 Diesel, ein Selbstzünder-Versuch mit 2,3-Liter-Vierzylinder-Motor. Der Durchbruch gelang dem Selbstzünder erst 1959 im Peugeot 403. Damals entdeckten die französischen Taxiunternehmer die Effizienz des 403 Diesel, der 40 Prozent weniger Sprit als ein 403 Benziner konsumierte und sogar als Kombi ausgeliefert wurde. Als sich die Selbstzünder vom kleinen 204 bis zum staatstragenden 604 durchgesetzt hatten, war die Löwenmarke weltgrößter Dieselmotorenproduzent.

lektrische 408, der den Weg in die Zukunft weisen soll.


90 Jahre Peugeot 401-408

90 Jahre Peugeot 401-408 Bildergalerie

Nicht alles, was Peugeot probierte, wurde vom Markt honoriert. Die Begeisterung für das teure, elektrische Eclipse-Dach blieb gedämpft, aber auch der vom Aerodynamiker Jean Andreau gezeichnete futuristische 402 „Andreau“, präsentiert 1936 als Auto des Jahres 1940, fuhr mit einem Heckdesign in Delfinform seiner Zeit zu weit voraus.

Dagegen schneiderte Stardesigner Pininfarina 1955 für den Peugeot 403 einen eleganten italienischen Anzug in Pontonform, der gegen den zeitgleich präsentierten, flammend-futuristischen Citroen DS bestehen konnte. Dank des 403 erzielte Peugeot in Frankreich 20 Prozent Marktanteil und sogar die Amerikaner verliebten sich kurzzeitig in die effiziente Vierzylinder-Familie. Als dann auch noch Hollywood Mitte der 1960er dem TV-Inspector Columbo ein 403 Cabrio spendierte, sicherte das dem Typ ewigen Kultstatus.

Und dann kam der von Pininfarina entworfene 404. Von Beginn an galt der im extravaganten Trapezliniendesign gezeichnete 404 als ultimativer Peugeot, der die Löwenmarke von Afrika bis Amerika in der gehobenen Mittelklasse verankerte. Repräsentative Limousinen und bis zu achtsitzige Kombis, Pick-ups und Nutzfahrzeuge sowie Coupés und Cabriolets, dazu eine beispiellose Siegesserie bei der afrikanischen Safari-Rallye: Der Peugeot 404 verfügte über Zutaten, aus denen Legenden gestrickt werden.

1980er Jahre: Neuer Profitbringer

So wählten amerikanische Fachjournalisten die robusten Vierzylinder in den erlauchten Kreis der sieben besten Autos der Welt, dort wo Rolls-Royce oder Mercedes-Benz das Sagen hatten. Dagegen vertrauten die Afrikaner auf den unersetzbaren Nutzwert des fast unzerstörbaren 404, dessen Fertigung deshalb erst nach 31 Jahren und fast drei Millionen Einheiten endete.

In den 1980er Jahren benötigte Peugeot einen neuen Profitbringer: Der 1987 lancierte 405 verbarg unter aerodynamischen Formen eine Fülle an Innovationen, allen voran die Umstellung auf Vorderradantrieb. Hinzu kamen schnelle Turbodiesel, Turbo-Benziner mit Vier-Ventil-Technik sowie Allradtypen. Obwohl nur 4,41 Meter lang, verfügte der Peugeot 405 mit 2,67 Metern über den größten Radstand und das geräumigste Passagierabteil seiner Klasse.


Peugeot E-5008 Test (2024)

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Auf der Siegerstraße fuhr der 405 auch im Motorsport. Das Sportcoupé 405 Turbo 16 entwickelte bis 441 kW/600 PS, genug für Triumphe bei der Dakar-Rallye und beim Pikes-Peak-Bergrennen in den USA. Im Iran endete die internationale Karriere des 405 erst nach 33 Jahren, erneut ein Peugeot fast für die Ewigkeit.

Dagegen konzentrierten sich die Erfolge des 1995 lancierten, eher konservativen 406 auf den Heimatmarkt, europaweit blieben die Absatzzahlen trotz eines von Pininfarina im Ferrari-Look designten Coupés zurückhaltend. Auch der von 2004 bis 2011 gebaute Peugeot 407 erwies sich eher als Durchschnittstyp.

Viele Familien bevorzugten inzwischen SUV, und Peugeot versuchte diesem Trend mit den Mitsubishi-Outlander- bzw. ASX-Derivaten 4007 und 4008 zu folgen. Und heute? Zum 90. Geburtstag von Nummer vier zeigt sich der Löwe mit frisch gewetzten Krallen, der aktuelle 408 präsentiert sich in Crossover-Form und mit elektrischen Antrieben und trägt so zum Aufwärtstrend der Marke in den Absatzzahlen bei. Ganz nach dem alten Credo: Vier gewinnt.

 


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