Am 5. Dezember übergab Finanzminister Hans Eichel die aktuelle Serie der Wohlfahrtsmarken an den Schirmherrn dieses Sozialwerkes, Bundespräsident Johannes Rau. Die diesjährige Markenserie "Oldtimer" zeigt fünf legendäre Automobile aus längst vergangenen Zeiten. Ein Highlight ist das Symbol der "goldenen" 50er Jahre, die BMW Isetta. Neben der BMW Isetta (Porto 45 Ct. + 20 Ct. Zuschlagerlös) würdigt die Markenserie weitere Automobile für Liebhaber aus dem Jahrzehnt von Wiederaufbau und Rock'n Roll: den Mercedes 300 SL, den Trabant P50 und den VW "Brezelkäfer" (jeweils 55+25 Ct.) und das Borgwand Isabella Coupé (144+56 Ct.). Für die deutsche Automobilindustrie bedeuteten die ersten Jahre nach dem Krieg eine Dürrestrecke. BMW, auf Motorräder und Wagen im Luxussegment spezialisiert, war von der fehlenden Kaufkraft Nachkriegsdeutschlands besonders hart betroffen. 1954 stand man vor der Entscheidung: Entweder produziert man einen günstigen Wagen für die breite Masse, oder das Unternehmen steht vor dem wirtschaftlichen Ruin. Als die Isetta 1955 auf den Markt kam, zeichnete sich schnell ab, dass BMW mit der "Knutschkugel" einen Volltreffer erzielt hatte: Die Isetta 250 leistete 12 PS bei einem Hubraum von 245 ccm, während die "große Schwester" Isetta 300 bei 298 ccm eine Leistung von immerhin 13 PS entwickelte. Die hier verbauten Viertaktmotoren waren gebläsegekühlt und vom Motorradaggregat aus der BMW R 25 abgeleitet. Bereits im ersten Jahr konnten sich über 10.000 Käufer für den kleinen Wirbelwind begeistern. Bis zum Jahr 1962 erfüllten sich sage und schreibe 130.000 Bundesbürger mit der Isetta den Traum vom eigenen Auto. Ob und wieweit die Isetta auch als Firmenfahrzeug eingesetzt war, darüber ist leider nichts verbürgt. (zi)
Wohlfahrtsmarke mit Isetta
Fünf legendäre Automobile aus längst vergangenen Zeiten