Weightwatcher

Die zweite, ab Mitte April erhältliche Generation des

VW Touareg wurde deutlich leichter und sparsamer.

So wiegt der 240 PS starke V6 TDI, in der Vergangenheit die mit Abstand meistverkaufte Modellvariante, jetzt nur noch knapp 2,1 Tonnen und verbraucht 7,4 Liter. Das sind über 200 Kilo bzw. 1,9 Liter weniger als bisher.

Ein mehr als respektables Ergebnis, zumal die um 17 Millimeter flacher gewordene Neuauflage in Länge (+41 mm) und Breite (+12 mm) leicht zugelegt hat. Durch das neue „Proportionsgeflecht“ sowie den leicht verlängerten Radstand wirkt die zweite Generation im positiven Sinn weniger wuchtig als bisher.

Innen erwartet die Insassen neben einem vor allem im Fond spürbar großzügigeren Platzangebot ein weiter veredeltes Ambiente. Dazu kommen noch bequemere Sitze und eine verbesserte Funktionalität. So finden sich etwa am Multifunktionslenkrad statt Bedienwalzen und Einzeltasten praktische Steuerkreuze. Ebenfalls neu: die Touchscreen-Bedienung für CD-Radio, Info-System und Navi (Option). Ausgedient hat zudem der Ölmessstab: Der Motorölstand wird nun elektronisch angezeigt.

Erfreulich ist auch das Plus in Sachen Variabilität. So lässt sich die geteilte Rückbank nun um 16 Zentimeter längs verschieben, die Lehnen sind zudem in der Neigung verstell- und optional via Bedientasten in der rechten Seitenwand besonders bequem umklappbar. Das Ladevolumen hinter der auf Wunsch automatisch öffnenden Heckklappe beträgt zwischen 580 und 1.642 Liter (bisher 555 bis 1.570 Liter). Ebenfalls Option: Trennnetz und das praktische Cargo-Managementsystem.

Ansonsten zeigt sich die Ausstattung jedoch klassengerecht. Unter anderem dabei sind ESP mit Gespannstabilisierung, sechs Airbags, Bergan- und Bergabfahrassistent, Klimaautomatik, Regensensor und CD-Radio mit Wechsler.

Was die Extras betrifft, gibt es neben den obligatorischen Nobel-Features eine ganze Reihe an Neuheiten: Dazu gehören ein kamerabasiertes Umfeldbeobachtungssystem, ein Abstandsradar mit Notbremsfunktion, Spurhalte- und Spurwechselassistent sowie als Weltneuheit Bi-Xenonscheinwerfer mit automatisch den Gegenverkehr „ausschneidendem“ Dauerfernlicht.

Serie ist der Allradantrieb 4Motion mit selbstsperrendem Torsen-Verteilergetriebe und Offroad-Fahrprogramm. Den V6 TDI gibt es alternativ (1.597 Euro) mit „normalem“ Verteilergetriebe inklusive Untersetzung sowie bis zu 100 Prozent sperrendem Zentral- und Hinterachsdifferenzial.

Ein im Grunde obligatorisches Muss ist die aufpreispflichtige Luftfederung (1.164 Euro). Sie rundet den von Haus aus kommoden Abrollkomfort des Touareg perfekt ab, indem sie Fahrbahnun-ebenheiten aller Art mit bemerkenswerter Souveränität und stoischer Gelassenheit bildlich gesprochen in Luft auflöst.

Ebenfalls verblüffend ist die Art und Weise, wie leichtfüßig, agil und handlich sich der „Weightwatcher“ selbst auf engen und winkligen Landstraßen bewegen lässt. Gut für die Stadt: die überraschend übersichtliche Karosserie.

In absoluter Bestform präsentiert sich der Dreiliter-V6-TDI mit 240 PS und 550 Nm. Im Leerlauf kaum wahrnehmbar, bullig und vehement antretend, drehfreudig und dennoch jederzeit äußerst dezent, ist er dem Touareg wie auf den Leib geschneidert. Wunsch nach mehr Leistung kommt nie auf, zumal der Euro-5-Selbstzünder perfekt mit der neuen, stimmig und butterweich schaltenden Achtstufenautomatik harmoniert. Und das bei – auch dank Bremsenergie-Rückgewinnung und Start-Stopp-System – angenehm niedrigem Verbrauch.

Mit 42.605 Euro ist der V6 TDI derzeit das günstigste Modell der ab Sommer vierköpfigen, auch eine Hybid-Version umfassende Touareg-Palette. Kein Sonderangebot, aber jeden Cent wert. ACD

• Ausgabe 4/2010 Seite 40 (200.3 KB, PDF)