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Was tun bei Falschbetankung?: Ein teurer Fehler

15.11.2017 09:20 Uhr
Der Griff zum falschen Zapfhahn kann teuer werden.

Gar nicht mal selten landet an deutschen Tankstellen der falsche Treibstoff im Autotank. Wer einen solchen Fehler rechtzeitig bemerkt, hat gute Chancen, einen kapitalen Schaden abzuwenden.

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Ein unachtsamer Moment beim Griff zur Zapfpistole, oder ein Leihwagen, dessen Motor man nicht kennt – schon ist der falsche Sprit im Tank gelandet. Wer jetzt unbesonnen handelt, könnte diesen Fehler möglicherweise teuer bezahlen.

Als größter anzunehmender Fehler beim Tanken gilt es, Benzin in einen Diesel zu füllen. Während alte Vorkammer- oder Wirbelkammer-Diesel durchaus auch mal etwas Benzin vertragen können, richten bei den heute üblichen direkteinspritzenden Aggregaten bereits kleinere Mengen großen Schaden an. Wird nach der Fehlbetankung der Motor gestartet, fehlt bereits nach kurzer Laufzeit der Einspritzanlage der eigentlich nötige Dieselschmierfilm, was Metallabrieb provoziert. Diese Späne können wiederum das Einspritzsystem schädigen. Lief der Dieselmotor auch nur kurze Zeit mit Benzin im Tank, müssen als Folge oft Injektoren, Filter, Leitungen oder Pumpe ausgetauscht werden, was richtig ins Geld gehen und wirtschaftlich einem Totalschaden nahe kommen kann. Auch kapitale Motorschäden drohen.

Wem also an der Kasse der Fehler auffällt, sollte noch nicht einmal erwägen, die Zündung einzuschalten. Vielmehr sollte man einen Abschleppdienst beauftragen, der das Fahrzeug zum Leerpumpen des Tanks in eine Werkstatt bringt. Auch wenn man mit dem Entleeren des Tanks Schlimmeres verhindert, wird die Fehlbetankung teuer, denn für die Bergung des Fahrzeugs und die Entsorgung des Diesel-Benzin-Gemischs werden bereits einige hundert Euro fällig. Bei einigen Fahrzeugen ist sogar der Ausbau des Tanks nötig, da manche Kraftstoffbehälter zu verwinkelt sind als das man aus allen Ecken das Benzin mit einem Schlauch heraussaugen kann.

Der umgekehrte Fall, also das Einfüllen von Diesel in einen Benziner, ist grundsätzlich schwerer, da sich der große Dieseltankrüssel in die meisten Benzintankstutzen nur schwer reinstecken lässt. Insofern sollte man also bereits beim Einführen der Zapfpistole seinen Fehler merken. Wird dennoch eine geringe Menge des falschen Treibstoffs getankt, kann man damit sogar bedenkenlos weiterfahren. Eine Beimengung von bis zu fünf Prozent Dieselkraftstoff können Benzinmotoren in der Regel verkraften. Wer es allerdings schafft, den Benzintank vollständig mit Diesel zu füllen, muss auch hier das Fahrzeug bergen und den Tank auspumpen lassen.

Versicherungen zahlen in der Regel nicht

Wer übrigens Bergung und Reinigung oder gar Schäden am Motor zu beklagen hat, bleibt bei seinem eigenen Fahrzeug auf den Kosten sitzen. Einen Versicherungsschutz für eine solche Fehlbedienung bieten die üblichen Kaskoversicherungen für Kfz nicht. Handelt es sich um einen Miet- oder Flottenwagen, könnte möglicherweise noch eine private Haftpflichtversicherung des Verursachers den Schaden regulieren. (sp-x)

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