Obwohl der Autokrimi um VW und Porsche bereits seit Mitte 2009 entschieden ist, ist er immer noch nicht zu Ende. Juristische Altlasten vereiteln die Pläne von Volkswagen zur Eingliederung der Sportwagenschmiede in den VW-Konzern. Dabei war nach dem langen und schmutzigen Machtkampf alles bis ins kleinste Detail festgelegt worden. Doch milliardenschwere Investorenklagen machen die ursprünglichen Pläne zunichte. Am Wochenende wurde eine neue Klage bekannt. Investmentfonds wollen Schadenersatzansprüche in Höhe von knapp zwei Milliarden Euro erstreiten. Ein Sprecher des Stuttgarter Landgericht bestätigte am Montag den Eingang einer Klage gegen Porsche. Verstöße gegen das Aktienrecht angemanht Die Kläger werfen dem Sportwagenbauer vor, er habe Investoren 2008 bei seinem später gescheiterten Übernahmeversuch von Volkswagen hinters Licht geführt und damit Transparenzvorschriften im Aktienrecht verletzt. Die Porsche SE habe ihre Strategie zunächst verheimlicht und damit Kursturbulenzen verursacht. Mehrere andere Investorenklagen haben ähnliche Vorwürfe zum Inhalt. Abgesehen davon, ob die Klagen angenommen werden und selbst wenn sie am Ende verworfen werden sollten - für Volkswagen ist das Risiko kaum kalkulierbar. Die juristischen Auseinandersetzungen mit immer neuen Klagen könnten sich jahrelang hinziehen. Und damit wird die Eingliederung von Porsche zunehmend zur Hängepartie. Der Kauf von Porsche ist erst 2014 steuerfrei Die für 2011 geplante Verschmelzung von VW und Porsche ist derweil geplatzt und mit ihr die mühsam ausformulierte "Grundlagenvereinbarung". Stattdessen kam "Plan B" ins Spiel: Danach könnte VW von 2013 an das reine Autogeschäft der Porsche AG kaufen - ohne beide Konzerne ganz zu verschmelzen. 49,9 Prozent hält VW bereits daran. Aber auch diese Variante dauert: Der Kauf ist erst ab Mitte 2014 steuerfrei. (dpa)