Ungutes Jahresende für den Volkswagen-Konzern: Die Fabrikate Audi, Seat, Skoda und VW haben Mitte Dezember einen Rückruf über das Kraftfahrt-Bundesamt für insgesamt über 111.0000 Modelle mit dem Zweiliter-Common-Rail-Dieselmotor gestartet. Der Grund: "Es besteht die Möglichkeit, dass es durch auftretende Resonanzschwingungen in bestimmten Betriebszuständen in Verbindung mit der Regeneration des Dieselpartikelfilters zur Rissbildung an der Einspritzleitung kommen könnte. Das kündigt sich durch Kraftstoffgeruch und in Folge durch Austritt von Kraftstoff an", hieß es in einer übereinstimmenden Antwort der vier Fabrikatssprecher gegenüber unserem Schwesterportal asp-Online. Den Löwenanteil der weltweit knapp 325.000 in die Vertragswerkstätten einbestellten Konzernmodelle stellt erwartungsgemäß VW. Betroffen seien "einzelne Fahrzeuge aus den Modelljahren 2009 bis 2012" der Baureihen Scirocco, Eos, Golf, Jetta, Passat und Tiguan, sowie der T5-Bus, hieß es aus Wolfsburg. Skoda hat 4.067 in Deutschland registrierte Octavia, Superb (MJ 2009 bis 2011) und Yeti (MJ 2010) ermittelt (weltweit: 12.755 Einheiten). Bei Audi geht es lediglich um den A3 aus den Modelljahren 2010 bis 2012, in Deutschland ca. 2.500 Einheiten (weltweit: ca. 12.000). Glimpflich kommt Seat davon: Nur 154 Leon und 29 Altea aus dem Produktionszeitraum März bis September 2009 seien weltweit betroffen, hieß es, 17 davon in Deutschland. Je nach Modellreihe dauert der Werkstattaufenthalt den Herstellerangaben zufolge 15 bis 30 Minuten. "An allen betroffenen Fahrzeugen wird auf jede Einspritzleitung ein Schwingungstilger gesetzt und damit die Schwingungsbelastung der Leitung reduziert", erklärten die Sprecher. Anschließend erfolgt ein Eintrag im Serviceheft und die bei Volkswagen obligatorische Markierung des Fahrzeugs mit einem Aufkleber im Bereich der Mulde für das Reserverad bzw. Bordwerkzeug. Nach asp-Informationen hat die Rückrufaktion die internen Codes "23K2" (VW), "23K5" (Skoda), "23J8" (Audi) und "23K6" (Seat). Zwei Audi-Serviceaktionen Nachzutragen gibt es außerdem noch zwei Serviceaktionen bei Audi. Eine ist laut dem Ingolstädter Sprecher bereits weitgehend abgearbeitet: Ca. 5.000 Fahrzeuge verschiedener Baureihen, die zwischen November 2010 und September 2011 gebaut wurden und mit einem "DAB+"-Radio ausgestattet sind, benötigten ein ca. 20-minütiges Software-Update, weil im Radio die Senderliste durch erhöhtes Senderempfangsaufkommen "überlaufen" konnte. Mögliche Folge: Sporadische Tonaussetzer und ein plötzliches Reset des Radios und des Navis. Die zweite Aktion läuft seit Dezember und betrifft noch nicht ausgelieferte, im Oktober 2011 gebaute Audis mit Siebengang-Direktschaltgetriebe (S-Tronic). "Bei den Fahrzeugen kann die Schutzfunktion der Parksperre möglicherweise nicht korrekt arbeiten und das Getriebe könnte langfristig Schaden nehmen", sagte der Sprecher. Bei den betroffenen Fahrzeugen wird vor der Auslieferung eine Funktionsprüfung durchgeführt, die etwa 20 Minuten dauert. Zu beiden Aktionen erfolgt ein Eintrag ins Serviceheft. (ng)