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Viel Lärm um die Leisetreter

01.03.2016 12:00 Uhr
Viel Lärm um die Leisetreter

Die Probleme sind bekannt, nun kommen die Lösungen. Drei Modellversuche in Bayern zeigen, wie vielschichtig und effektiv die E-Modelle eingesetzt werden können. Und eine Förderung gibt es auch bald.

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_ Wenn etwas Neues Anschub benötigt, helfen oftmals Paten weiter. Bei der Elektromobilität ist es ebenso - und das, obwohl es längst kein Newcomer-Thema mehr ist. Aber in Zeiten von Dieseltiefstpreisen tun sich die Flotten jenseits von Ausnahmen (siehe Fuhrparkporträt Bäckerei Schüren S. 48) schwer damit, dem konventionellen Verbrenner - zumindest teilweise - zu entsagen. Gut, dass es die Schaufensterprojekte gibt. Staatlich gefördert und mit großem Willen seitens der Teilnehmer versehen, geben die Versuchsreihen die Stoßrichtung vor. So auch in Bayern, dessen drei E-Projekte interessante Neuerungen aufzeigen (siehe Tabelle), wie beim Zwischenfazit deutlich wurde.

Patenschaften

Dies zog die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner Ende Januar in Garmisch-Partenkirchen - die Gemeinde gehört selbst zu den Modellregionen. Mit dabei waren die Lokalpatrioten Rosi Mittermaier und Christian Neureuther. Das Paar outete sich nicht nur als Stromerfan - ein E-Mini hat es ihnen angetan, sondern es dient gewissermaßen als E-Pate, um Zahlen mit Emotionen zu verbinden. Das wird den beiden nicht schwergefallen sein, denn die oberbayerische Ferienregion kann mittlerweile komplett emissionsfrei bereist werden - per Zug und E-Mietflotte. Gut 450 Kilometer nördlich am anderen Ende Bayerns liegt Bad Neustadt. Die Kleinstadt ist nicht nur Keimzelle wichtiger Zulieferer für komplexe Betriebs- und Ladesysteme für E-Modelle, sondern dient auch als Testfeld für CO2-freie Pendlerfahrten.

Auf dem Land

Dass die Autos mit Stecker nicht nur bei Urlaubern und Pendlern, sondern auch ländlich in der Fläche Akzeptanz finden, zeigt die dritte Modellregion im Bayerischen Wald. Der dortige Betreiber E-Wald unterhält nicht nur einen Fuhrpark von 200 Stromern (17 Modelle) mit 100 Stationen samt 600 Ladepunkten, sondern bietet die komplette E-Mobilitäts-Infrastruktur als modulares System an. In sechs Bundesländern und 19 Landkreisen gibt es die E-Wald-Lösung bereits. So weit, so gut. Interessant für aktuelle und künftige E-Flottenbetreiber dürften einige Neuerungen sein, die den Umgang mit der E-Mobilität erleichtern werden. So kann man beispielsweise per App eine Ladesäule reservieren und riskiert nicht, dass der öffentliche Parkplatz schon besetzt ist, wenn man ihn ansteuert. Vorhandene Ladesäulen kann man mit dem Reservierungssystem bald nachrüsten. Zudem zeigten die Forscher den Prototyp einer schrankgroßen Ladebox, die parallel mehreren E-Fahrzeugen einen Energieschub geben kann, wobei es egal ist, welches Ladesystem das Auto verlangt.

Reale Reichweiten

Auch das lästige Kabellegen könnte in absehbarer Zeit obsolet werden. Mit Hochdruck wird an einer kontaktfreien induktiven Lösung geforscht. Viel Energie haben die Entwickler zudem in eine App gesteckt, die die tatsächliche Reichweite des Stromers präziser wiedergeben soll, als es die bisweilen sprunghaften Anzeigen in den E-Autos selbst tun. Erfahrungswerte und topographische Infos werden verknüpft, um die Angst vor dem Liegenbleiben zu lindern. Auch wenn eine smarte und umfangreiche Ladeinfrastruktur ein wichtiger Hebel ist, um die Präsenz der surrenden Mobile deutlich zu erhöhen, wäre ein staatlicher Zuschuss zum Kaufpreis ein unmittelbarer Booster. Auch wenn um eine bundesweite Kaufprämie noch gerungen wird, erhalten zumindest Gewerbeflotten (mit Ausnahme von kommunalen Flotten) beispielsweise in München ab April finanzielle Hilfe beim Umbau des Fuhrparks.

Kaufanreize

Bis zu 4.000 Euro gibt es für Unternehmen aus der Landeshauptstadt oder für dortige Filialen, sofern die Fahrzeuge in München angemeldet werden. Dies gilt explizit für reine Stromer. Range Extender oder Hybride fallen damit durchs Raster. Neben Neufahrzeugen können auch Jahreswagen und Leasingfahrzeuge (mindestens 36 Monate Leasingdauer) gefördert werden. Weitere 1.000 Euro gibt es, wenn der Stromer ein konventionell angetriebenes Auto ersetzt und 500 Euro warten als Bonus für einen Ökostromvertrag. Jeder Antragsteller kann 2016 und 2017 jeweils bis zu 20 Fahrzeuge anmelden, also innerhalb von zwei Jahren auf 40 Förderanträge kommen, zumal selbst das Errichten der Ladeinfrastruktur gefördert wird - den vielen neuen E-Paten sei Dank. E-Paten

Neue Hilfen für Stromerflotten

App für Angaben zur realen RestreichweiteReserviermöglichkeiten für LadesäulenKombiladesäule (Prototyp)Induktives Laden (in Entwicklung)Förderprogramme (u. a. in München)

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