Seit Kurzem gibt es in Berlin, dem Saarland und in Sachsen eine Maskenpflicht im Auto. Dabei müssen Mitfahrende im Auto eine Maske tragen, wenn diese nicht zum selben Haushalt wie der Fahrer gehören. In Sachsen muss zudem auch der Fahrer eine Maske tragen, wenn Haushaltsfremde mitfahren. Der Online-Gebrauchtwagenmarktplatz Autoscout24 wollte nun wissen, was die Bundesbürger speziell von der Berliner Maskenpflicht halten. Dazu hat das Marktforschungsinstitut Innofact 1.000 Autohalter zwischen 18 und 65 Jahren in einer repräsentativen Umfrage befragt. Dabei kam heraus: Eine hauchdünne Mehrheit von 51 Prozent der Deutschen beurteilt die Maskenpflicht positiv.
Jeder Dritte (33 Prozent) spricht sich sogar dafür aus, die Maskenpflicht auf ganz Deutschland auszudehnen. 16 Prozent geben an, die Einführung Maskenpflicht sei "höchste Zeit" gewesen und neun Prozent erklärten, die Berliner Regelung sei zwar gut, gehe ihnen aber nicht weit genug, da auch die Fahrer Masken tragen sollten.
Knapp die Hälfte lehnt die Auto-Maskenpflicht ab
49 Prozent der Befragten allerdings lehnen die Maskenpflicht ab. So finden 27 Prozent, es sei Privatsache, was sie im Auto machen. 16 Prozent wiederum erklärten, sie sähen im Auto kein Ansteckungsrisiko. Die restlichen 14 Prozent verteilen sich auf andere Argumente. Auffällig bei der Befragung: Jüngere sind deutlich ablehnender gegenüber den neuen Regeln. So äußerten sich 59 Prozent der Befragten unter 30 Jahren gegen die Maskenpflicht, während 55 Prozent der Umfrageteilnehmer über 50 Jahren dafür waren.
Unabhängig von der Maskenpflicht versucht das Bundesverkehrsministerium derzeit eine Mitführpflicht für Masken im Auto einzuführen. Autofahrer könnten künftig dazu verpflichtet werden, zwei Masken in ihrem Fahrzeug dabei zu haben.
Das Verkehrsministerium erklärte dazu gegenüber der dpa, es prüfe, bei der nächsten Änderungsverordnung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) analog zur Warnwestenpflicht eine Mitführpflicht von zwei Mund-Nasen-Bedeckungen vorzuschlagen. Verstöße könnten dann mit einem Bußgeld von 15 Euro geahndet werden.
Der ADAC sieht eine "Mitführpflicht" von Mund-Nase-Bedeckungen auch für die Zeit nach der Corona-Pandemie eher kritisch. "Regelungen finden dann die Akzeptanz der Menschen, wenn sie nachvollziehbar sind und der Regelungsbedarf erkennbar ist", sagte eine Sprecherin. Während der Pandemie werde die Maske notwendigerweise von den Menschen mitgeführt, weil sie diese spätestens beim Tanken oder beim Einkaufen benötigen. Nach Bewältigung der Pandemie erschließe sich der Sinn dagegen kaum. (aw)