Firmenfuhrparks reagieren bislang sehr verhalten auf die neue E-Auto-Kaufprämie von Bundesregierung und Autoindustrie. Das legt eine Dataforce-Blitzumfrage unter 323 Flottenverantwortlichen nahe. Demnach nehmen lediglich fünf Prozent der Befragten den sogenannten "Umweltbonus" zum Anlass, zukünftig vermehrt Elektrofahrzeuge in die Fuhrparks zu holen. Weitere zwei Prozent planen unabhängig von der Prämie bereits Anschaffungen. Elf Prozent zeigen sich unentschlossen oder machen keine Angabe. Für die überwiegende Mehrheit (81 Prozent) kommen Elektro- und Plug-in-Hybridautos als Firmenwagen allerdings auch weiterhin nicht in Frage.
Dabei biete der Gewerbemarkt großes Potenzial, um das Ziel der Regierung von einer Million Elektroautos bis 2020 zu erreichen, betonten die Frankfurter Branchenbeobachter in Frankfurt mit Blick auf die 1,3 Millionen Flotten in Deutschland. Nach ihren Angaben entfielen von den 25.502 reinen Elektroautos und 10.819 Fahrzeugen mit Range-Extender und Plug-In Hybriden in Deutschland (Stichtag 1. Januar 2016) 38 Prozent auf den relevanten Flottenmarkt und 39 Prozent auf private Halter.
Dataforce verwies in diesem Zusammenhang auch auf eine eigene Studie aus dem vergangenen Jahr, wonach in knapp 15 Prozent aller Unternehmen bereits ein Elektro- bzw. ein Hybrid-Fahrzeug im Einsatz sind. Das Thema gewinnt mit zunehmender Fuhrparkgröße an Relevanz. In der Größenklasse von 50 bis 99 Flotten-Pkw haben immerhin schon mehr als 20 Prozent der Firmen ein Elektroauto. Bei Flotten ab 100 Pkw steigt der Anteil auf ein Viertel. "Mit stärker auf Firmenkunden ausgerichteten Anreizen und langfristigen Leasingmodellen auch für die Batterien, sollte angesichts der großen Bedeutung des Flottenmarkts der Durchbruch von Elektroautos vorangetrieben werden können", so die Experten.
Neben der E-Auto-Prämie – 4.000 Euro für Modelle mit reinem Elektroantrieb, 3.000 Euro für Plug-in Hybride – will die Bundesregierung die Technologie auch mit Steueranreizen und einem Ausbau der Ladeinfrastruktur ankurbeln. Für Dienstwagenfahrer gibt es beispielsweise eine Steuerbefreiung für vom Arbeitgeber gewährten Vorteile für das Aufladen eines privaten Elektrofahrzeugs im Betrieb des Arbeitgebers. Weitere Maßnahmen sind die Nutzung von Busspuren, der Wegfall bestimmter Zufahrtsbeschränkungen oder gebührenfreie Parkplätze in den Innenstädten. (rp)
Eine Dataforce-Grafik zur Durchdringung von Elektroautos in Firmenflotten können Sie hier abrufen!