Nach der Übernahme durch ein Konsortium um den Autobauer VW steht bei Europcar eine personelle Neuaufstellung im Management an. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung hat CEO Caroline Parot angekündigt, den französischen Autovermieter nach der Hauptversammlung am 29. Juni 2022 zu verlassen. Parot kam 2011 zur Europcar Mobility Group und rückte 2016 an deren Spitze. Sie führte das Unternehmen durch die Umstrukturierung und die noch andauernde Transformation.
"Caroline Parot hat entscheidend dazu beigetragen, den Wandel von Europcar zu einem modernen Anbieter von Mobilitätslösungen und -dienstleistungen einzuleiten. Sie hat das Unternehmen sicher durch sehr schwierige Zeiten gelenkt, von der Finanzkrise über die Covid-Pandemie bis – zuletzt – zum Krieg in der Ukraine", sagte Christian Dahlheim, Chef von Volkswagen Financial Services und Projektleiter für die Europcar-Transaktion. Zur Nachfolge wurden keine Angaben gemacht.
Neben Parot haben sich den Angaben zufolge auch der aktuelle Chairman, Alexandre de Juniac, sowie Carl Leaver und Simon Franks entschieden, ihre Ämter im Board of Directors von Europcar niederzulegen. Die neuen Eigentümer wollen zu gegebener Zeit weitere Änderungen im Management bekanntgeben.
Erfolgreiches Angebot
Das Konsortium Green Mobility Holding – bestehend aus Volkswagen, Attestor Limited und Pon Holdings – hatte Ende Mai von der EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme des Autovermieters bekommen. Am vergangenen Mittwoch gab die Holding bekannt, dass die Europcar-Aktionäre 87,38 Prozent des Grundkapitals angedient hätten. Damit wurde die für das Übernahmeangebot geltende Mindestannahmeschwelle von 67 Prozent erreicht. Dahlheim: "Wir sind sehr erfreut, dass eine große Mehrheit der Aktionäre von Europcar unser Angebot während des ersten Angebotszeitraums akzeptiert hat."
Vor diesem Hintergrund wollen die neuen Mehrheitsgesellschafter fünf Kandidaten für den neu geschaffenen Europcar-Aufsichtsrat vorschlagen: Imelda Labbé und Holger Peters (beide Volkswagen), Jan-Christoph Peters und David Alhadeff (Attestor) sowie Janus Smalbraak (Pon). Die unabhängigen Mitglieder des derzeitigen Board of Directors – Sylvie Veilleux, Martine Gerow und Carol Sirou sowie die Arbeitnehmervertreterin Adèle Mofiro – sollen ihre Funktion in dem künftigen Kontrollgremium behalten. Nach der Wahl bei der Hauptversammlung soll Peters zum Aufsichtsratschef bestimmt werden.