Angesichts der zunehmenden Vernetzung des Verkehrs fordert auch Dekra einen ungefilterten Zugang zu den Fahrzeugdaten. Ohne die sicherheits- und umweltrelevanten Daten einsehen und auswerten zu können, könne man den ordnungsgemäßen Zustand und die Sicherheit der Fahrzeuge in Zukunft nicht mehr garantieren, sagte Vorstandschef Stefan Kölbl am Montag. "Es ist essenziell, diesen Datenzugriff zu haben."
Dekra ist Teil der "Trust-Center"-Initiative, in der sich die großen Prüforganisationen, darunter auch die Technischen Überwachungsvereine (TÜV), für ein Treuhandmodell für die Sammlung und Verwertung der Daten einsetzen. "Wir brauchen eine neue Kultur des Teilens von Daten", betonte Kölbl. Schon heute würden in Fahrzeugen Unmengen davon erzeugt, die aber nur die Hersteller selbst einsehen könnten. Und schon heute sei es zum Beispiel einem Dekra-Gutachter vor Gericht unmöglich, ohne diese Daten sicher sagen zu können, ob ein Unfall vom Fahrer oder möglicherweise von einem Fahrerassistenzsystem verursacht worden sei.
Mit weltweit mehr als 45.000 Mitarbeitern hat Dekra im vergangenen Jahr rund 3,3 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Das war ein Plus von 6,6 Prozent im Vergleich zu 2017. Unterm Strich blieben rund 136 Millionen Euro Gewinn (plus zwei Prozent). Als Wachstumsregion hat die Organisation derzeit vor allem China im Blick. In Peking soll die größte Dekra-Prüfstation weltweit entstehen. (dpa)