Bei Toyota Material Handling (TMH) Deutschland sind die Nutzer von Firmenwagen viel auf Dienstreisen. Bis zu 60.000 Kilometer legen manche Mitarbeiter des hiesigen Vertriebs- und Serviceunternehmens für Flurförderzeuge von Toyota Industries Corporation zurück. Obwohl die Laufleistungen durch die Corona-Krise insgesamt um rund 30 Prozent abgenommen haben, bleibt das Gesamtvolumen an Kilometern hoch. Die für den Fuhrpark zuständige Abteilung Personal & Recht setzt daher auf eine „durchgängig attraktive dienstliche Mobilität mit Privatnutzung“, wie Patrick Maihöfer betont. Als Leiter des Bereiches sowie Mitglied der Geschäftsleitung misst er folglich dem Benefit-Charakter bei der Auswahl an Fahrzeugen einen hohen Stellenwert bei. Diese lässt zwar aufgrund der Konzernzugehörigkeit nur Toyota und Lexus zu, ist aber ansonsten wenig beschränkt.
Toyota Material Handling
BildergalerieToyota Material Handling: Nachhaltige Motivation gefördert
Die persönlich zugeordneten Dienstwagen sollen darüber hinaus eine nachhaltige und effiziente Fortbewegung gewährleisten. So sorgen die zugelassenen Pkw wie der Toyota RAV 4, Toyota Corolla, Lexus NX, UX – plus RX für die Geschäftsleitung – dafür, dass die Hybride mit einem Anteil von aktuell 96 Prozent dominieren. Vom Gesamtbestand sind 46 Prozent wiederum Toyota RAV4 2.5 Hybrid FWD mit maximaler Systemleistung von 218 PS. 54 Prozent verteilen sich auf die anderen Pkw.
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Das Verhältnis von Toyota zu Lexus beläuft sich auf 70 zu 30. Daneben ist seit etwa zwei Jahren ein Toyota Mirai im Einsatz. Das Modell fährt ein Mitglied der Geschäftsführung, das nahe der Zentrale in Isernhagen wohnt und damit rund 20.000 Kilometer pro Jahr absolviert. Probleme mit dem Tanken aufgrund der mauen Tankgelegenheiten für Wasserstoff? Das verneint Maihöfer. Er begründet: „Im benachbarten Hannover sowie in Laatzen befinden sich zwei Stationen, die gut erreichbar sind und an denen getankt werden kann.“
Toyota Material Handling: E-Offensive mit BZ gestartet
Seit Sommer dieses Jahres ist die Car Policy außerdem für die Elektrofahrzeug-Reihe Beyond Zero (BZ) von Toyota geöffnet. „Mit dem BZ4 gibt es jetzt ein E-Modell, das insbesondere mit der Größe des Innenraums und Reichweite für uns flottentauglich ist“, erläutert der Jurist. Einzige Einschränkung: Der Mitarbeiter muss nachweisen, dass er zu Hause eine Wallbox installieren kann. „Da die meisten Kollegen hier ländlich wohnen, können sie die Anforderung erfüllen und das Angebot auf Wunsch in Anspruch nehmen“, sagt Maihöfer. Die Kosten dafür trägt TMH.
Bei Bedarf können sie aber auch an externen Säulen via Karte oder an den eigenen Standorten im Bundesgebiet laden. Zu diesem Zweck stockt TMH an der Zentrale die Zahl der Ladestationen von zwei auf mindestens sechs auf. Parallel dazu entstehen Stationen an den 6 Toyota-Stapler-Centern und den zehn weiteren Niederlassungen. Bei der E-Offensive will Maihöfer die reibungslose und für die Mitarbeiter möglichst angenehme Nutzung der Fahrzeuge gewahrt sehen. Nicht zuletzt, weil intern von einer steigenden Nachfrage nach den Stromern bei gleichzeitig wachsendem Fuhrpark ausgegangen wird. Bereits in den vergangenen Jahren hat der Bestand an Firmenwagen mit dem Unternehmensergebnis kontinuierlich zugelegt. Künftig werden schätzungsweise weitere fünf bis zehn Einheiten pro Jahr hinzukommen.
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BildergalerieBike-Leasing-Modell bei Toyota Material Handling
Ungeachtet dessen beobachtet der Personalchef, was sich im Markt der Mobilitätsdienste tut und er im Unternehmen nutzen kann. Denn für ihn ist klar: Richtig eingesetzt, begreifen Mitarbeiter solche betrieblichen Leistungen als Zeichen der Wertschätzung. Und das führt zu Wertschöpfung.
Ein Anreizinstrument ist das Dienstrad-Leasing. Aus diesem Grund hat er daran gefeilt, ein Modell für möglichst alle einzuführen. Zum 1. September 2021 wurde es dann mit Jobrad als Dienstleister lanciert. „Gemeinsam mehr bewegen ist unser Slogan, weshalb die nachhaltige Bewegung mittels Rad als Bestandteil eines Bündels an Maßnahmen nicht fehlen darf“, so Maihöfer.
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Seit etwas mehr als einem Jahr können nun die festangestellten Mitarbeiter mit unbefristetem Arbeitsvertrag und mindestens drei Jahren bis zur Rente zwei Räder mit einem maximalen Wert von je 6.500 Euro brutto über 36 Monate leasen. Der Nutzer zahlt aus seinem Bruttogehalt die monatliche Rate. Darin enthalten sind die Versicherung sowie die Kosten für eine jährliche Inspektion. „Da die Preise gestiegen sind, überlegen wir aktuell, das Limit noch etwas zu erhöhen“, ergänzt der Personalverantwortliche.
Lieferengpässe bei Fahrrädern bremsen
Die Preise hindern die Mitarbeiter nicht, die Offerte anzunehmen. Einige warten allerdings mit ihren Bestellungen, weil ihr Wunsch-Bike aufgrund der angespannten Versorgungslage auf dem Fahrradmarkt nicht lieferbar ist. Bereits 90 haben 111 Fahrräder geleast. Favoriten sind mit einem Anteil von 80 Prozent die E-Bikes mit einem durchschnittlichen Preis von 4.500 Euro. Die restlichen 20 Prozent rekrutieren sich aus Renn-, Touren- und City-Rädern, die durchschnittlich 3.000 Euro kosten. Auf längere Sicht rechnet Maihöfer mit über 400 Fahrrad-Leasingnehmern. Das wäre gut die Hälfte der rund 850 Mitarbeiter starken Belegschaft in Deutschland. Die Einsparungen im Vergleich zum Erwerb auf privatem Weg sind dabei eines von mehreren Motiven.
Mit ihren Fragen können sich Interessenten und Nutzer an zwei Jobrad-Beauftragte in der Abteilung Personal & Recht wenden. Die Zusatzaufgabe erledigen beide nebenher. „Das meiste regeln die Zugangsberechtigten mit dem Fachhandel und über ihre Nutzernummer nach Registrierung via Jobrad-Portal, auf dem über 6.500 kooperierende Händler vertreten sind“, betont die Führungskraft. Die internen Ansprechpartner sind erst wieder eingebunden, um das Angebot zu prüfen und via Plattform für die Bestellung freizugeben. „Ansonsten ist das Bike-Leasing bei uns nur noch Thema im Rahmen der Gehaltsabrechnung“, so Maihöfer. Er fügt hinzu: „Der Aufwand ist folglich gering, der Effekt der Motivation und Bindung dagegen groß.“