Um weitere Diesel-Fahrverbote zu verhindern, hat sich die grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg auf die zügige Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen in Stuttgart geeinigt. Künftig sollen an bestimmten Stellen in der Stadt spezielle Straßenbeläge verwendet werden, die Stickoxide binden können.
Bestehende Säulen zur Filterung von Feinstaub sollen bis Juli mit Filtern auch für Stickoxide ausgestattet werden. Zudem soll die Zahl der Messstellen für Stickoxide in Stuttgart von 14 auf mindestens 52 aufgestockt werden, um ein Lagebild für die ganze Stadt zu bekommen.
Insbesondere bei der Zahl der Messstellen kamen die Grünen der CDU entgegen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, mit den Maßnahmen zur Luftreinhaltung werde auch das Koalitionsklima wieder besser. Dieses sei "hochbelastet" gewesen. Vize-Regierungschef Thomas Strobl (CDU) erklärte: "Wir hatten etwas dicke Luft in den vergangenen Tage in der Koalition. Aber jetzt ist sie rein und klar."
Fahrverbote für Euro-5-Diesel drohen
Vor zwei Wochen war die Koalition zur Krisensitzung zusammengekommen. Die CDU warf damals Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) vor, die bereits im Sommer beschlossenen Maßnahmen zur Luftreinhaltung zu verschleppen. In Stuttgart gelten seit dem Jahresbeginn Fahrverbote für Diesel der Euronorm 4 und schlechter. Es drohen auch Fahrverbote für Diesel der Norm 5, wenn die Luft nicht schnell deutlich besser werden sollte. Die Landesregierung will diese Verbote verhindern.