-- Anzeige --

Streben nach einem Ziel

28.11.2014 12:02 Uhr
Streben nach einem Ziel

-- Anzeige --

Streben nach einem Ziel

Effizienzsteigerung | Die Unternehmensgruppe Prettl hat ihr Fuhrparkmanagement und ihre Car Policy neu aufgestellt. Damit soll auf Dauer eine klimafreundliche Flotte entstehen.

— Die Prettl-Gruppe betreibt derzeit insgesamt rund 450 Firmenwagen. Und ihre Zahl wächst vor allem in den benachbarten europäischen Ländern weiter. Viele Jahre haben die Gesellschaften dabei ihre eigene Flottenstrategie verfolgt. Das hat sich vor drei Jahren mit der Zentralisierung des Fuhrparkmanagements im Stammhaus in Pfullingen geändert. Seither verantwortet dort die zertifizierte Fuhrparkmanagerin Ilona Pfänder den Bereich. Sie setzt nun eine Strategie konsequent um, hinter der auch die Geschäftsführung steht: nämlich einen klimafreundlichen Fuhrpark zu implementieren.

Drei-Säulen-Strategie | Dazu hat das Unternehmen eine Drei-Säulen-Strategie entwickelt, die unter den Schlagworten „P-size“, „P-economize“ und „P-substitute“ eine klare Marschrichtung zusammenfasst. P-size bedeutet, mit der Auswahl moderner, sparsamerer Fahrzeuge eine ökologische Ausrichtung der Flotte anzustreben, weshalb Prettl eine sogenannte neue „Green Car Policy“ eingeführt hat. Die zweite Säule P-economize legt fest, dass die Fahrer durch spezielle Fahrtipps und Schulungen in einer verbrauchsmindernden und damit emissionsärmeren Fahrweise trainiert werden. P-substitute erläutert Ilona Pfänder: „Durch die Erprobung von verschiedenen Mobilitätskonzepten treiben wir den Einsatz schadstoffarmer Antriebskonzepte voran.“ Infolgedessen seien auch schon die ersten Plug-in-Hybride in Betrieb. Zudem wird über den Einsatz von E-Autos und Fahrzeugen mit Erdgasantrieb nachgedacht.

Neue Car Policy senkt Emissionen | Ein Schritt zu mehr Effizienz ist die Einführung einer neuen Car Policy gewesen, die klare Vorgaben für die Dienstwagennutzer macht. Eine Neuerung darin: Alle Firmenwagen sollen künftig nur noch mit Vierzylinder-Dieselmotoren ausgestattet sein. Zudem sind keine Allradfahrzeuge mehr erlaubt.

Die vormals freie Wahl hat sich nun auf die sechs Marken Audi, BMW, Mercedes-Benz, Seat, Skoda und VW konzentriert, wobei deren Modelle bereits die Mehrzahl der Flotte bilden.

Vier Nutzergruppen | Die Green Car Policy legt außerdem grundlegende Standards wie die dienstwagenberechtigten Nutzer fest: Eine Gruppe stellen die Servicetechniker und Vertriebsmitarbeiter. Die zweite rekrutiert sich aus den Abteilungsleitern, die dritte aus den Geschäftsführern und die vierte aus den Divisionsleitern. Zugleich sind für die jeweiligen Kategorien die Referenzfahrzeuge vorgegeben.

Während für die Servicetechniker und Vertriebsmitarbeiter der Seat Leon ST Style respektive ST Style DSG mit jeweils 150 PS den Maßstab setzt, ist das für die Abteilungsleiter der VW Passat Variant Comfortline (6-Gang beziehungsweise DSG) mit 150 PS. Referenzfahrzeug für die Geschäftsführer der jeweiligen Gesellschaften ist der Audi A4 Avant Ambiente (6-Gang respektive DSG) mit 150 PS und für die Divisionsleiter der Audi A6 Avant.

Für die ersten drei Gruppen gilt auch folgende Pflichtausstattung: Multifunktionslenkrad, Sitz mit Lordosestütze, Einparkhilfe, Navigationssystem respektive Business- Paket, soweit möglich mit Xenon-Licht, ansonsten Full-LED und Start-Stopp-System.

Farbe für alle Fahrzeuge: Schwarz. Daneben gibt es einen Kennzeichenhalter mit Prettl-Schriftzug und Kennzeichen „RT-P“ oder „RT-B“, je nach Gesellschaft. Von der Beklebung verabschiedet sich das Unternehmen nach Rücksprache mit den Fahrern, da sie ihre Autos privat nutzen dürfen.

Bruttolistenpreis als Kriterium | Je nach Referenzmodell werden die Bruttolistenpreise sowie auf Grundlage einer Laufzeit von 36 Monaten und 40.000 Kilometern die Referenzleasingraten errechnet, an denen sich die Fahrer für die Besteuerung nach der Ein-Prozent-Regelung und die Wahl möglicher Sonderausstattungen orientieren können. „Wir bieten den Mitarbeitern an, sich bis zu einem Wert von 3.000 Euro zusätzliche Features einbauen zu lassen. Die daraus entstehende Differenz zwischen der tatsächlichen und der Referenzleasingrate muss der Nutzer allerdings als Einmalzahlung vorab überweisen. Dieser Betrag dient wiederum als Sonderzahlung bei der Leasinggesellschaft“, erläutert Pfänder. Vorteil: Die Leasingrate ändert sich für das Unternehmen nicht und es muss die Zusatzkosten nicht tragen, wenn der Mitarbeiter das Unternehmen verlassen sollte.

Leasing und Kauf nach Bedarf | Die Leasingparameter gelten jedoch nur für Deutschland, da in den anderen europäischen Ländern die Fahrzeuge gekauft werden. Pfänder begründet: „Da es immer noch keine einheitlichen Leasingbedingungen in der EU gibt, haben wir uns dazu entschieden, die Bereiche im Ausland mit Kauffahrzeugen abzudecken.“ Diese Firmenwagen werden in den Ländern so lange gefahren, bis es sich wirtschaftlich nicht mehr rechnet.

Hierzulande arbeitet die Fuhrparkmanagerin mit drei Leasinggesellschaften zusammen. Dort werden die Fahrzeuge nicht nur im Finanzleasing, sondern inklusive Wartungs- und Verschleißbaustein bis zu einer Gesamtlaufleistung von 180.000 Kilometern geleast, um die Förderungen der Automobilhersteller zu nutzen. Die tatsächliche Laufzeit und -leistung der Leasingverträge gestaltet sich wiederum individuell je nach Fahrleistung des Nutzers. Dabei prüft Pfänder regelmäßig die Konditionen der verschiedenen Leasinggeber. „Wir versuchen natürlich auch, die diversen Aktionsangebote der Hersteller zu nutzen“, ergänzt Pfänder.

Fuhrparkmanagement intern | Ihr obliegt das Management der gesamten Flotte – von der Genehmigung der Fahrzeugbeschaffung über die Bestellung bis zur Rückgabe des Firmenwagens. Dabei nutzt sie gezielt die Services von Dienstleistern. So wickelt sie etwa das Räder- und Reifengeschäft mit Pneumobil und 4fleet ab.

In puncto Tankkarten arbeitet sie seit einem Jahr mit Novofleet. Daneben hat sie die Aral-Karte für Fahrer im Einsatz.

Versicherung über Makler | Eigene Wege geht die Fuhrparkmanagerin bei der Flottenversicherung. Sie hat die Fahrzeuge über Marsh als Makler bei Provinzial Rheinland via Stückprämien in Haftpflicht und Kasko mit jeweils 1.000 Euro Selbstbeteiligung in der Voll- und Teilkasko eingedeckt.

Des Weiteren sorgt der Makler dafür, dass sie im Schadenmanagement den Überblick behält, und sendet vierteljährlich Auswertungen mit Informationen zur Schaden-Renta, den Schadensaufwendungen, Schadensarten und anderen relevanten Daten.

Um auch die Mitarbeiter für die Schadensentwicklung zu sensibilisieren, hat Pfänder einen festen Prozess für die Schadensabwicklung implementiert. Teil dessen ist, dass der Mitarbeiter nach Schließung der Akte eine Mitteilung erhält, mit welchem Betrag der Schaden zu Buche geschlagen hat.

Darüber hinaus findet dazu ein Mal pro Jahr ein Fahrsicherheitstraining statt, für das die Berufsgenossenschaft ETEM die kompletten Kosten übernimmt. Diese Maßnahmen machen sich in sinkenden Schadenzahlen bemerkbar.

Pfänder hat jedoch noch viele Projekte, die sie angehen will. Das nächste ist die Einführung eines Travelmanagements für die komplette Prettl-Gruppe.

| Annemarie Schneider

Prettl-Gruppe | In Kürze

Der Unternehmensverbund besteht aus der Prettl Produktions Holding GmbH, der Prettl Beteiligungs Holding GmbH und der Prettl Privatstiftung. Zusammen bündeln sie die fünf Geschäftsfelder Automotive, Display, Energy, Electronics und Strategic Build-Up. Im Automotive-Bereich als größten Geschäftsfeld werden etwa Komponenten für E-Bikes und Adblue-Technologie gefertigt.

Über alle Bereiche beschäftigt Prettl rund 6.500 Mitarbeiter an über 30 Standorten in mehr als 25 Ländern, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 700 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Davon arbeiten in Deutschland rund 1.500 Mitarbeiter. Die Geschäfte des familiengeführten Unternehmens, das Diplom-Ingenieur Franz Prettl 1953 als Metallverarbeitungsbetrieb gegründet hat, verantworten heute in zweiter Generation Rolf und Erhardt Prettl sowie in dritter Generation Willi Prettl.

Fuhrpark | Auf einen Blick

ca. 450 Firmenwagen, davon 430 in Deutschland und 20 in weiteren europäischen Ländern

nur Pkw und ein Nfz (7,5 t) als Feuerwehrfahrzeug

prinzipiell zugelassene Marken: Audi, BMW, Mercedes-Benz, Seat, Skoda und VW

v. a. VW Passat Variant Comfortline 6-Gang bzw. DSG mit 150 PS (ca. 40 %), Audi A4 Avant Ambiente 6-Gang bzw. DSG mit 150 PS (ca. 40 %) und Seat Leon ST Style bzw. ST Style DSG je mit 150 PS (ca. 10 %)

nur Vierzylinder-Diesel mit 150 PS

Kfz in Deutschland: i. d. R. geleast inkl. Wartung & Verscheiß bis max. 180.000 km, Laufleistung und -zeit der Verträge individuell, Basis für Referenzrate: 36 Monate/40.000 km p. a.

Leasinggeber: Alphabet, Daimler Financial Services und VW Leasing

dienstwagenberechtigt: 1. Gruppe: Servicetechniker und Vertriebsmitarbeiter, 2. Gruppe: Abteilungsleiter, 3. Gruppe: Geschäftsführer, 4. Gruppe: Divisionsleiter

Fuhrparkmanagement intern

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Geschäftsführer (m/w/d)

Nordrhein-Westfalen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.