Die Sprachsteuerung von elektronischen Komponenten im Fahrzeug soll Autofahrer weniger ablenken als manuelle Bedienung. Ob die Systeme ihr Versprechen halten, hat der ADAC nun in sieben Fahrzeugen der Mittelklasse getestet.
Testsieger ist das Modul im Audi A4 Avant, das durch sehr gute Befehlsübersicht und Hilfestellung, gute Erkennungsleistung und Funktionsumfang überzeugte. Er leistete sich in keinem Punkt Schwächen. Dass das System im Vergleich zu den Konkurrenten etwas älter ist, zeigte sich lediglich an der manchmal trägen Verarbeitungsdauer.
Auf dem zweiten Platz landete die Sprachsteuerung des 3er BMW, gefolgt von der Mercedes C-Klasse. Schlusslicht bei dem Test, bei dem auf Funktionsumfang, Handhabung, Leistung und Ablenkung hin überprüft wurde, bildete das System des VW Passat. Bei dem schon seit vier Jahren verwendeten System zeigte die Sprachsteuerung deutliche Defizite im Telefon und bei der Navigation. Da der Nutzer hier fast durchgehend jeden Befehl bestätigen muss, konnte das System bei Handhabung und Ablenkung nicht überzeugen.
Eine Serienausnahme
Insgesamt waren die Ergebnisse jedoch zufriedenstellend, die Fahrzeuge schnitten alle zwischen „gut“ und „befriedigend“ ab und führen in der Regel dazu, dass Autofahrer weniger abgelenkt werden als durch die händische Bedienung der Zusatzfunktionen. Entwicklungsbedarf gibt es noch um, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und von Dialekte zu verarbeiten. Die Pakete für die Sprachsteuerung sind meist nur als Extras erhältlich und kosten zwischen 1.400 und 3.000 Euro (netto). Nur beim Opel Insignia gehört das System zur Serienausstattung. (Adele Moser/sp-x)