Der Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) fordert Konsequenzen aus der zunehmenden Anzahl von Rückrufen. "Die manchmal als 'qualitätsverbessernde Maßnahmen" getarnten Aktionen verbrauchen Zeit und Geld der Fahrzeughalter", sagte Geschäftsführer Axel Schäfer.
Der Verband bezieht sich auf aktuelle Zahlen der Bundesregierung. Laut einer parlamentarischen Antwort im Juli auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion wurde seit Jahresanfang in Deutschland bereits eine Million Fahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen. Betroffen waren mehr als 50 Fahrzeughersteller und somit praktisch die komplette Branche. Die häufigsten Ursachen sind Mängel an Airbags und Motoren sowie beschädigte Bremsleitungen.
"Mängel dieser Art dürfen nicht passieren. Zumindest nicht in diesem Ausmaß. Einen für den Nutzer kostenneutralen Rückruf gibt es nämlich nicht", so Schäfer. Arbeitsstunden der Werkstatt und das auszutauschende Material müssten von den betroffenen Fahrzeughaltern zwar nicht bezahlt werden. Trotzdem seien Rückrufaktionen mit enormen Kosten verbunden. "Legt man nur 1,5 Stunden Aufwand pro Fahrzeug mit Qualitätsmängeln zu Grunde, dann kommt je nach Fuhrparkgröße schnell eine fünfstellige Euro-Summe zusammen."
Abwicklungsaufwand entschädigen
Der Fuhrparkverband fordert daher, dass die Hersteller im Falle von Rückrufen und Serienmängeln auch die Kosten für den entstehenden Abwicklungsaufwand auf Seiten der Fuhrparkbetreiber übernehmen. Die Politik sei aufgefordert, das Gewährleistungsrecht dahingehend zu überprüfen und verbindlich zu verankern, dass aktiv über die bereits vorhandenen Gewährleistungsrechte aufgeklärt werden muss.
"Uns fehlt da die Transparenz. Die Ansprüche aus Gewährleistungsrecht werden nämlich häufig nicht ausgeschöpft", betonte Schäfer. Die Hersteller sollten den gewerblichen Kunden, einer ihrer wichtigsten Zielgruppen, deutlich entgegen kommen. (se)