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Preiskampf bei Kfz-Versicherungen: Gute Chancen auf günstige Tarife

15.10.2019 09:17 Uhr
Der Preiskampf bei Kfz-Versicherungen wird härter.
© Foto: wsf-f/stock.adobe.com

Das Geschäft mit der Kfz-Versicherung ist hart: Es gab schon Jahre, in denen die Versicherer im heftigen Preiskampf um die Kunden Geld verloren statt verdienten. Nun steht erneut ein scharfer Wettbewerb bevor.

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Bei der Kfz-Versicherung lohnt sich für Autofahrer die Untreue: Wer bis Jahresende zu einem anderen Versicherer wechselt, hat gute Chancen, einen günstigeren Tarif zu finden. Die großen Online-Makler Check24 und Verivox erwarten für die kommenden Wochen sinkende Preise beim Abschluss von Neuverträgen.

Allerdings unterscheiden sich die Analysen der zwei Portale bisher noch: Verivox meldete am Dienstag, dass die Preise schon jetzt um drei Prozent niedriger seien als im Oktober 2018, wie das Unternehmen in Kooperation mit dem Mathematiker Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Rosenheim errechnet hat. Check24 sieht bislang leicht höhere Preise als im Vorjahr.

Jährlich im Herbst wechseln mehrere Millionen Autobesitzer auf der Suche nach einem billigeren Tarif ihre Versicherung. "Große Versicherer hatten eine Rückkehr des Preiskampfes beim Neugeschäft bereits vorhergesagt. Unsere vorläufigen Zahlen für die laufende Wechselsaison bestätigen das", sagte Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. "Erfahrungsgemäß erleben wir ab Mitte Oktober einen verschärften Wettbewerb. Der wird dann sicher wieder bis zum Wechselstichtag am 30. November anhalten", sagte Tobias Stuber, Geschäftsführer der Kfz-Versicherung bei Check24.

Ein Indiz des scharfen Wettbewerbs: "Bereits jetzt ziehen allerdings die Kosten für Online-Werbung auf Google deutlich an", sagte Stuber. "Da könnte es in dieser Saison zu neuen Höchstpreisen kommen."

Markt ist in Bewegung

Auch nach Modellrechnungen des Ratgeberportals "Finanztip" - das selbst keine Versicherungen verkauft - können Autofahrer beim Versicherungswechsel sparen. Der Markt ist in Bewegung, wovon nun die Kunden profitieren: Deutschlands größter Versicherungskonzern Allianz hat ohne große Fanfare in Deutschland und den Niederlanden den Betrieb der lang angekündigten neuen Online-Tochter Allianz Direct gestartet, die mit günstigen Tarifen Kunden werben soll. Außerdem will der ADAC - ebenfalls in Kooperation mit der Allianz - in der Autoversicherung Marktanteile erobern.

Marktführer in der Sparte ist die HUK Coburg, bei der Ende vergangenen Jahres zwölf Millionen Fahrzeuge versichert waren. Dahinter folgt die Allianz, die Ende 2018 8,6 Millionen Verträge in den Büchern stehen hatte. Langfristziel der Allianz ist es, die HUK Coburg vom Spitzenplatz zu vertreiben.

Die Oberfranken haben jedoch keine Absicht, sich die Tabellenführung abnehmen zu lassen. "Der Wettbewerb verschärft sich", hatte HUK-Vorstandschef Klaus-Jürgen Heitmann schon im Frühjahr einen bevorstehenden Preiskampf prophezeit. Dabei haben die Versicherer mit steigenden Kosten zu kämpfen, Auto-Ersatzteile sind in den vergangenen Jahren sehr viel teurer geworden.

Große Pläne mit Online-Versicherung  

Die Allianz verfolgt mit ihrer neuen Online-Versicherung große Pläne. Anders als die bisherigen nationalen Online-Tochtergesellschaften des Konzerns ist die Allianz Direct eine internationale Unternehmung: Nach Deutschland und den Niederlanden sollen 2020 Italien und Spanien folgen, wie eine Sprecherin sagte. Die Größe soll Kostenvorteile verschaffen, weil die angebotenen Policen in allen Ländern weitgehend identisch sein sollen - damit entfällt der Aufwand, für jedes Land eigene Kfz-Tarife zu entwickeln.

Billigere Neuverträge bedeuten allerdings nicht unbedingt, dass die Kfz-Versicherung insgesamt günstiger wird. Das liegt einerseits an Preiserhöhungen für Bestandsverträge, andererseits daran, dass manche Automodelle im Laufe ihres Fahrzeuglebens in teurere Typklassen rutschen: Neuwagen werden in der Regel von gut situierten Menschen mittleren Alters gekauft, die in wenige Unfälle verwickelt sind. Käufer von Gebrauchtwagen sind dagegen häufig jüngere Fahrer, die im Durchschnitt mehr Unfälle verursachen. (dpa)

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