Michael Macht gilt als Ziehsohn von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Der 48-jährige Schwabe ist gemeinsam mit dem Westfalen die Karriereleiter in der Sportwagenschmiede hinaufgestiegen. Nach einem Maschinenbaustudium an der Universität Stuttgart und einer Tätigkeit beim Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation wechselte er in die Wirtschaft. Bei Porsche wurde er 1990 Fachreferent für Motorenplanung. Der damalige Produktionschef Wiedeking erkannte die Begabung Machts bei der Arbeitsorganisation und machte ihn zu seinem Referenten. Auch als Wiedeking 1992 in rauen Zeiten das Ruder bei dem Stuttgarter Nobelhersteller übernahm, wurde Macht seine rechte Hand. Gemeinsam nahmen die beiden die "schlanke Produktion" japanischer Autofirmen unter die Lupe, die sie nicht nur im Stammwerk Zuffenhausen einführten, sondern auch bei den Zulieferern. Die Produktivitätssprünge beim Umbau der Fertigung verblüfften nicht nur die eigene Mannschaft, sondern machten auch potenzielle Kunden hellhörig. Aufgrund deren Anfragen entwickelte sich 1994 die Porsche Consulting GmbH in Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) unter Führung von Macht. Die Firma sollte die Erfahrungen beim Umbau des Stuttgarter Unternehmens vermarkten; nach früheren Angaben verzehnfachte sich der Umsatz dieser hochprofitablen Tochterfirma innerhalb von vier Jahren fast auf 6,6 Millionen Euro. Unter den Kunden waren so hochkarätige wie VW und DaimlerChrysler. Mit diesem Erfolg im Rücken stieg der 48-Jährige, sicherlich zur großen Zufriedenheit seines Förderers Wiedeking, Anfang Juni 1998 in den Vorstand des Unternehmens auf. Dort steuerte er seither Produktion und Logistik. (dpa)