Zäsur im deutschen Kfz-Prüfwesen: GTÜ-Chef Rainer de Biasi zieht sich zum Ende des Jahres in den altersbedingten Ruhestand zurück. Seinen Stuhl übernimmt Robert Köstler, der bereits zum 1. Juli als Geschäftsführer berufen wird. In den restlichen Monaten des Jahres werde de Biasi seinem Nachfolger beratend zur Seite stehen, teilte die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung am Freitag mit.
De Biasi führte die freiberufliche Überwachungsorganisation mit Sitz in Stuttgart fast 14 lange lang. In dieser Zeit konnte das Unternehmen seinen Marktanteil auf über 15 Prozent ausbauen. Zu den Erfolgen de Biasis zählt unter anderem der Aufbau der Bereiche Technischer Dienst sowie der zugelassenen Überwachungsstelle der Anlagensicherheit.
Für die nächsten Jahre sieht sich die GTÜ im Spannungsfeld der Strukturveränderungen in der Automobilwirtschaft. Es werde erforderlich sein, Automobilherstellern und großen Automobilgruppen komplexe Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten, sagte de Biasi. Mit dem Werkstatttest für Hersteller, mit einem eigenen Leasingprüfprogramm und mit dem Gutachten am Markt habe man bereits gute Voraussetzungen für die Zukunftsanforderungen geschaffen. Kerngeschäft bleibe aber die amtliche Fahrzeugüberwachung.
Die GTÜ wird von den drei Berufsverbänden AGS, BVS-KSV und BVSK getragen und zählt über 800 Partner und 2.100 Prüfingenieure. Der neue Chef Köstler gehört dem Prüfdienst seit über 20 Jahren an. Als Leiter des Geschäftsbereiches Politik und Vorschriftenentwicklung sowie aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit in der Technischen Leitung verfüge der 54-Jährige über einen reichen Erfahrungsschatz, hieß es. (se)