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Personalie: Bernhard bleibt bei Daimler

02.05.2012 13:51 Uhr
Personalie: Bernhard bleibt bei Daimler
Der 51-Jährige Allgäuer Wolfgang Bernhard arbeitete lange für VW und seit einigen Jahren für Daimler - mindestens noch bis 2018.
© Foto: Daimler AG

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Wenn in der Autobranche der Name Wolfgang Bernhard fällt, spitzen viele ihre Ohren. Wie wohl fast kein Zweiter ist der 51-jährige Daimler-Manager bekannt dafür, die Kosten beim Autobauen auch an der hinterletzten Schraube zu optimieren.

Sein weiterer Karriereweg verspricht Hochspannung - und das selbst, wenn es nur halb so turbulent weitergeht wie bisher. Bei den Stuttgartern, die am Freitag Bernhards Vertrag als Einkaufsvorstand bis Anfang 2018 verlängerten, kommt in Sachen Aufmerksamkeit noch hinzu, dass Bernhard als ein Kronprinz von Vorstandschef Dieter Zetsche gilt.

Das Image des harten Sanierers

Bernhard ist fraglos einer der bekanntesten Automanager Deutschlands. Ihm haftet das Image eines harten Sanierers an. Über den Umweg der Unternehmensberatung McKinsey - bekannt für ihre Hilfe bei Kostensenkungsplänen - stieg der gebürtige Allgäuer Anfang der 1990er Jahre bei Daimler ein und schnell auf.

Zur Jahrtausendwende schickte der damalige Konzernboss Jürgen Schrempp Bernhard in die USA, wo er bei der übernommenen Tochter Chrysler aufräumte - und zwar zusammen mit dem dortigen Chef Dieter Zetsche. Sie drückten Preise der Zulieferer, schlossen sechs Werke und strichen 26.000 Stellen.

Zu radikale Ideen stoppten den Aufstieg

2004 sollte Bernhard an die Spitze der Mercedes-Sparte wechseln. Doch der für offene Worte bekannte Manager überwarf sich mit den Konzernlenkern und brachte auch die Arbeitnehmerseite gegen sich auf. Wegen "Meinungsverschiedenheiten" endete sein Daimler-Weg zunächst.

Die schnell darauf angetretene Station im Volkswagen-Management verlief ebenfalls nicht harmonisch. Bernhard war auch dort für das Sparen zuständig und sollte Absatz- und Kostenprobleme entschärfen. Er machte keinen Hehl daraus, dass es für ihn keine "heiligen Kühe" geben werde und dachte sogar laut darüber nach, den Golf nicht mehr in Wolfsburg zu produzieren. Beobachter wussten zu berichten, dass Bernhard mit seiner offensiven Art damals zunehmend den Unmut von Konzernpatriarch Ferdinand Piëch sowie des Betriebsrats auf sich zog.

Folgt 2016 der Wechsel an die Konzernspitze?

Als 2007 Martin Winterkorn den VW-Chefsessel übernahm, war kein Platz mehr für ihn. Doch schon bald traf Bernhard seinen alten Bekannten Zetsche wieder. Als Vollzeitberater des US-Finanzinvestors Cerberus handelten die beiden die Trennung von Daimler und Chrysler aus. Bernhard hätte im Anschluss an die Chrysler-Spitze wechseln können, schlug das Angebot aber aus. Stattdessen beriet er den Autozulieferer Magna. Anfang 2009 holte ihn Zetsche - mittlerweile Daimler-Chef - für die Außenwelt überraschend an die alte Wirkungsstätte zurück. 

Bernhard lenkte zunächst die Transporter-Abteilung und erhielt 2010 die Vorstandsverantwortung für Produktion und Einkauf. Der als Zetsche-Nachfolger gehandelte 51-Jährige muss sich - sollte sein Aufstieg tatsächlich perfekt werden - aber wohl noch ein wenig in Geduld üben.

Es wird erwartet, dass der Vertrag von Zetsche Anfang nächsten Jahres bis Ende 2016 verlängert wird. Daimlers Aufsichtsrat hatte turnusgemäß ein Jahr vor Auslaufen des bisherigen Vertrages über Bernhards Verlängerung entschieden. Der Aufsichtsratschef Manfred Bischoff zeigte sich am Freitag erfreut: "Diese Kontinuität in der Führung ist wichtig." (dpa)

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