Rechtzeitig zum Start der Wintersportsaison können Autofahrer von Deutschland aus ohne Pickerl auf der Inntalautobahn bis Kufstein-Süd fahren. Seit Mitternacht gilt auf dem Abschnitt ebenso wie auf vier weiteren vorwiegend grenznahen Autobahnstücken in Österreich Mautfreiheit. Die Änderung soll den Ausweichverkehr über Landstraßen und durch Orte verringern. Grenzpendler und Touristen sparten sich so die Vignette.
Zu den mautfreien Abschnitten zählen neben der Strecke bei Kufstein die Westautobahn (A1) zwischen dem Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg-Nord, die Rheintal/Walgau-Autobahn A14 von Hörbranz bis Hohenems in Vorarlberg, die Linzer Autobahn A26 sowie die noch zu bauende Bypassbrücke zwischen Linz-Hafenstraße und Urfahr auf der Mühlkreisautobahn A7.
Speziell die Region Kufstein traf der Durchgangsverkehr im Winter stark; der Weg in manche Skigebiete führt hierüber. Bürgermeister von Orten beidseits der Grenze begrüßten nun die Neuregelung. Sie löse nicht mit einem Schlag das Verkehrsproblem in und um Kufstein, sagte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. Sie helfe aber, die Belastung zu reduzieren. Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) sprach von einem guten Signal für die Beziehungen zwischen Bayern und Tirol. Die Mautfreiheit komme beiden Seiten zugute.
Jenseits davon gibt es weiter Verwerfungen zwischen Bayern und Tirol. So hat Tirol für die Zeit zwischen dem 21. Dezember und dem 12. April an mehreren Wochenenden und Feiertagen Fahrverbote für bestimmte Straßen angekündigt, um ein Ausweichen bei Staus auf der Autobahn zu verhindern und die Orte zu entlasten. Weiterer Streitpunkt zwischen Deutschland und Österreich sind Blockabfertigungen für Lastwagen, die auf bayerischer Seite oft zu langen Staus führen. (dpa)