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Nicht nur für den Notfall

31.08.2015 06:00 Uhr
Nicht nur für den Notfall

Ab Spätsommer stattet Opel alle neuen Modelle sukzessive mit dem Service- und Notrufsystem OnStar aus. Dieses bietet neben wichtigen Notfallservices weitere nützliche Funktionen.

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_ Auf den ersten Blick unscheinbar kommt das neue Service- und Rettungssystem On-Star daher: drei Tasten am Fahrzeughimmel, die viel bewirken können. Per Knopfdruck wird der Fahrer in das OnStar-Servicecenter in Luton im Südosten Englands durchgestellt. Dort kümmern sich 120 Mitarbeiter rund um die Uhr um die Anliegen der OnStar-Nutzer. Ob schnelle Hilfe bei einem Unfall, das nächste Restaurant oder die Ölstandsabfrage - mit einem einzigen Knopfdruck erhalten Fahrer den Service, den sie gerade benötigen, und das in acht Sprachen. In insgesamt 13 europäischen Ländern wird OnStar ab Herbst eingeführt, weitere sollen folgen. In den höheren Ausstattungsvarianten ist der neue Notfallund Serviceassistent serienmäßig integriert, für die Einstiegsvarianten kostet die Technik 412 Euro Aufpreis. Eine Nachrüstmöglichkeit ist derzeit nicht geplant.

OnStar weiß den Weg

Mit der blauen OnStar-Servicetaste wird die Verbindung zum OnStar-Berater hergestellt. Jetzt nur noch die gewünschte Adresse durchsagen und schon werden die Daten in das Navigationsgerät geladen. Das ist besonders praktisch, wenn sich das Ziel während der Fahrt nochmal ändert oder spontan noch ein gutes Restaurant auf der Strecke angesteuert werden soll. Die OnStar-Mitarbeiter übernehmen die Recherche und senden zum Beispiel die Zieladresse des nächsten Italieners direkt ins Auto. So kann sich der Fahrer auf die Straße konzentrieren und erspart sich das Eintippen der Adresse. Auf Nachfrage sagt der OnStar-Mitarbeiter sogar, ob das anvisierte Restaurant überhaupt geöffnet ist.

Unterhaltung ohne Ende

Damit den Insassen während der Fahrt nicht langweilig wird, steht mit OnStar eine eingebaute 4G- Wi-Fi-Konnektivität bereit. Eine spezielle Außenantenne sorgt für eine stabile Internetverbindung. Bis zu sieben Geräte können mit dem Hotspot verbunden werden und mobile Daten in LTE-Geschwindigkeit abrufen: Chatten, Filme streamen oder Musik hören ohne Begrenzung, egal wie lange die Fahrt dauert. Denn im ersten Jahr nach Neuzulassung ist der WLAN-Hotspot ohne Volumenbegrenzung inklusive. Anschließend wird es verschiedene Volumen-Pakete geben. Die Preise beginnen bei 99 Euro (siehe S. 22).

Automatische Hilfe im Notfall

Kommt es während der Fahrt unerwartet zu einem Unfall und die Airbags werden ausgelöst, alarmieren eingebaute Aufprallsensoren automatisch das OnStar-Servicecenter. Ein geschulter OnStar-Berater spricht den Fahrer über die Freisprecheinrichtung an und gibt den Notruf bei Bedarf sofort an die Rettungsstelle weiter. Dabei übermittelt der OnStar- Berater nicht nur den per GPS ermittelten Standort, sondern kann auch Angaben zur Fahrtrichtung, Wagenfarbe und zur Schwere des Unfalls machen. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bleibt der OnStar-Mitarbeiter im Gespräch und kann per Fernsteuerung die Hupe auslösen, sollte der Krankenwagen an dem Unfallfahrzeug vorbeifahren. Ein Notruf kann auch vom Fahrer oder Beifahrer jederzeit manuell über die rote "SOS-Taste" ausgelöst werden. So wurden in den USA, wo das System bereits seit 19 Jahren erfolgreich eingesetzt wird, schon viele Unfälle anderer Verkehrsteilnehmer schnell an Notrufzentralen gemeldet.

Auf Knopfdruck anonym

Dem Thema Datensicherheit kommt Opel in Europa mit einer Extrafunktion nach. Mit einem Knopfdruck auf die dritte, so genannte"Privat"-Taste werden alle Ortungsdienste deaktiviert. Die automatische Zieleingabe beispielsweise zur nächsten Tankstelle ist jetzt nicht mehr möglich, da der Standort des Fahrzeugs maskiert ist. Nur bei einem Notruf wird diese Anweisung überschrieben, um schnelle Hilfe zu gewährleisten. Auch wenn ein Fahrzeugbesitzer sein Auto als gestohlen meldet, kann die Maskierung aufgehoben werden, um den Standort des Fahrzeugs zu ermitteln. Allerdings muss eine polizeiliche Anzeige über den Diebstahl vorliegen, um Missbrauch vorzubeugen. Per Fernaktivierung kann der OnStar-Mitarbeiter zudem die Wegfahrsperre des Fahrzeugs aktivieren.

Alle Fahrzeugdaten im Blick

Einmal monatlich erhalten OnStar-Nutzer eine Fahrzeugdiagnose per E-Mail. Sie umfasst die wichtigsten Betriebsdaten und Messstände wie Ölstand oder Reifendruck. Auch während der Fahrt sind diese Fahrzeugdaten per Knopfdruck über die OnStar-Mitarbeiter abrufbar. Per Ferndiagnose kann der Berater auch feststellen, ob beim Aufleuchten einer bestimmten Signallampe sofort die nächste Werkstatt aufgesucht werden sollte oder die Fahrt bedenkenlos fortgesetzt werden kann.

Per App steuern

In Verbindung mit der "myOpel"-Smartphone-App stehen den On-Star-Nutzern weitere, durchaus nützliche Funktionen zur Verfügung. Wer schon einmal ohne Schlüssel vor seinem verschlossenen Fahrzeug stand, wird vor allem die Möglichkeit, das Fahrzeug mit dem Smartphone auf- und abzusperren, schätzen. Auch auf noch so großen Parkplätzen lässt sich das Auto über die App ganz einfach orten und ist dank ferngesteuerter Hupe mit Sicherheit nicht zu übersehen bzw. überhören. Per App sind zudem alle Fahrzeugdaten abrufbar. So kann beispielsweise der Reifendruck, der Ölstand oder die Reichweite von zu Hause überprüft werden. Ganz bequem lässt sich auch das Navigationsgerät bereits am Vorabend für die anstehende Urlaubsreise programmieren. Nur das Tanken muss der Fahrer am nächsten Morgen dann doch selbst übernehmen.

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