Der ADAC hat die Preisgestaltung bei der Neuwagen-Überführung scharf kritisiert. Die Kosten für die Fahrt vom Werk zum Kunden seien oft viel zu hoch und sehr willkürlich, teilte der Autoclub am Mittwoch auf Basis einer Stichprobe mit. Ein Beispiel des Münchner Vereins: Während die Überführung eines Neufahrzeugs von Sindelfingen ins 800 Kilometer entfernte Kiel 560 Euro kostet, werden für die 20 Kilometer nach Stuttgart 650 Euro fällig. Der ADAC-Untersuchung zufolge lassen sich die Premiumhersteller die Neuwagen-Überführung am teuersten bezahlen. Demnach schlägt beispielsweise ein Porsche 911 Turbo mit "oft über 1.000 Euro" zu Buche. Für einen BMW 1er oder einen Audi A3 können es für NW-Käufer knapp 900 Euro zusätzlich sein. Opel verlangt bei einem neuen Insignia knapp 600 Euro für Transport, Endreinigung und Übergabeinspektion. Laut Autoclub müssen die Kunden auch für die Selbstabholung im Werk tief in die Tasche greifen. Bei VW liegen die Kosten den Angaben zufolge zwischen 100 und 400 Euro, bei BMW sind es rund 515 Euro und bei Porsche zwischen 400 bis 800 Euro. Kostenlos ist die Werksabholung nur bei Mercedes, Ford und Opel bieten diese gar nicht an. Nach Ansicht des ADAC widersprechen derartige Nebenkosten der aktuellen Rechtslage. Das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb und die Preisvergabeordnung würden eindeutig vorschreiben, dass alle anfallenden Kosten in den Endpreis eingerechnet sein müssen, hieß es. (rp)