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Neuer Kia Niro: Trio mit Wahlfreiheit

06.04.2022 11:39 Uhr | Lesezeit: 5 min
Die Karosserie ist in alle Richtungen gewachsen, hat zum Beispiel um sechs Zentimeter auf jetzt 4,42 Meter zugelegt.
© Foto: Kia

Kia bringt im Sommer die zweite Generation seines Crossover Niro. Die Mischung aus SUV und Kombi kommt mit einem stark veränderten Design und wieder mit drei elektrifizierten Antriebsvarianten.

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In der großen Kia-Familie spielt der Niro im Neun-Modell-Orchester immerhin die zweite Geige, muss nur dem Ceed den Vortritt lassen. Das Erfolgsgeheimnis des kompakten Fünftürers im sanften SUV-Look liegt auch in seiner Vielfalt unter der Motorhaube. Er ermöglicht die Wahl zwischen gleich drei Antriebsvarianten, die alle mehr oder weniger auf Strom setzen. Ein normaler Hybrid ohne Auflademöglichkeit an der Steckdose, einer mit eben jener "Plug-In-Technik" und ein reines Elektroauto, für das sich im letzten Jahr gut zwei Drittel aller Käufer entschieden haben.

Auch in der zweiten Generation der Niro, die immer Sommer an den Start geht, setzt Kia wieder auf sein bewährtes Trio. Der Hybrid kombiniert wie bisher auf einen 1,6-Liter-Benziner mit 77 kW/105 PS, der mit einem 32 kW/43,5 PS-Elektromotor kombiniert ist. Zusammen leisten sie 103,6 kW/141 PS. Die kleine 1,32 kW/h-Batterie reicht auf kurzen Strecken oder beim Rückwärtsfahren für rein elektrische Fortbewegung aus. Da vor allem im Stadtverkehr der Verbrenner ständig aus- und wieder zugeschaltet wird, kommt der 30.690 Euro teure Einstiegs-Niro nach geltender Norm auf recht günstige Verbrauchswerte (ca. 4 l/100 km).


Kia Niro EV

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Ganz anders der Plug-In-Hybrid, der per Steckdose nachgeladen werden kann. Hier haben die Koreaner die Leistung des Elektromotor deutlich erhöht. Sie stieg um 18 kW/24 PS und kommt zusammen mit dem unverändert gebliebenen Benzinmotor auf 135 kW/183 PS. Da auch die Batterie-Kapazität etwas zulegte (jetzt 11,1 kWh) verbesserte sich seine elektrische Reichweite auf 65 Kilometer und im Stadtverkehr sogar auf 84 Kilometer. Damit können seine Kunden derzeit noch mit einer Förderung von 7.177 Euro rechnen, die vom Preis von 36.690 Euro abgezogen werden.

Gleich 9.570 Euro vom Staat und Hersteller können sich die Käufer des nunmehr Niro EV genannten Elektroautos überweisen lassen. Damit steht der Stromer ab 30.420 Euro vor der Tür. Ohne Förderung wären es 39.990 Euro. An seiner Technik wurde gegenüber dem jetzt auslaufenden e-Niro wenig verändert. Mit dem 64 kWh-Akku kommt er jetzt 463 Kilometer weit, acht mehr als bisher. Von der bisher bestellbaren schwächeren Batterie (39,2 kWh) ist bei Kia nicht mehr die Rede.

Laden: In 45 Minuten von 10 auf 80 Prozent

Neu ist auch die Möglichkeit, an einer 100-kW-Gleichstromsäule anzudocken, die die Batterie in 45 Minuten von 10 auf 80 Prozent nachladen kann. Gegen Aufpreis kann für den Niro ein Vorheizsystem bestellt werden, das die Batterie bei niedrigen Temperaturen auf das Laden vorbereitet und eine schnellere Stromzufuhr sichert. Ist im Navi-System ein Ladestopp programmiert, aktiviert sich das System selbstständig.

Das alles verpackt Kia in ein neues Kleid und spendiert dem Niro gleichzeitig ein modernes Innenleben. Die Karosserie ist in alle Richtungen gewachsen, hat zum Beispiel um sechs Zentimeter auf jetzt 4,42 Meter zugelegt. Markante Änderungen an allen Seiten: Vorne wurde das eher biedere Antlitz deutlich bissiger. Das typische "Tigergesicht" aller Kia-Modelle wurde verbreitert und zieht sich auch bis in die Motorhaube.

Ungewöhnliche die Form der LED-Tagfahrleuchten, die an eine menschliche Herzschlag-Kurve auf einem medizinischen Bildschirm erinnern. Parallele Linien machen das Design sowohl ruhiger als auch ein Stück dynamischer als bisher. Seitlich fällt die wuchtige C-Säule auf, die gleichsam aus den Umrandungen der hinteren Radhäuser bis ans wächst. Das Heck wird von den neuen, hoch seitlich angeordneten Rückleuchten in Bumerang-Form dominiert. Die hintere Scheibe unter dem Dachspoiler wirkt jetzt sportlicher und schmaler.

Innenraum: Zwei 26-cm-Monitore

Der Innenraum wird durch zwei 26-cm-Monitore geprägt, die miteinander verbunden sind. Gegen Aufpreis projiziert ein Head-Up-Display die wichtigsten Informationen direkt ins Blickfeld des Fahrers auf die Innenseite der Windschutzscheibe. Viel Recycling für die Materialien. Der Dachhimmel besteht aus wiederverwendeten Papierfasern, für die Sitze werden Fasern aus Eukalyptusblättern verwendet. Dank der neuen Plattform und des um 2 Zentimeter längeren Radstandes auf 2,72 Meter verbessern sich für die Insassen Platzangebot und Raumgefühl, vor allem für die Passagiere im Fond. Der Gepäckraum schluckt im Fünf-Personen-Betrieb 475 Liter.

Der neue Niro geizt auch nicht beim Angebot an elektronischen Helfern und Assistenzsystemen. Neu ist ein Warnsystem, der Fußgänger und Radfahrer erkennt, aber auch den Quer- oder Gegenverkehr im Blick hat und bei einer Kollisionsgefahr Alarm schlägt. Oder die Rücksitzpassagiere warnt, wenn sie beim Türöffnen an herannahes Auto oder einen Radfahrer übersehen. Ein weiteres Beispiel ist das ferngesteuerte Ein- und Ausparken in enge Lücken oder aus der Garage. Zudem ist der Niro wie die meisten neuen Autos immer online mit der digitalen Außenwelt verbunden.

Die neuen Niro-Modelle kommen im Juni auf die Straße, das E-Auto einem Monat später.

 

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